Wenn Frauen aus 60 Ländern zusammenkommen, entsteht mehr als nur ein Gipfel – es entsteht eine Bewegung. In Berlin zeigte der Global Summit of Women 2025, wie viel Kraft, Mut und Innovationsgeist in Frauen steckt – und warum unsere Stimmen die Welt verändern können

Neulich war Berlin Schauplatz eines wichtigen Ereignisses: Mehr als 1000 Frauen aus über 60 Ländern trafen sich beim Global Summit of Women 2025, um zu diskutieren, sich zu vernetzen und neue Impulse zu setzen. Unter dem Motto „Women: Restoring Values in the Digital Age“ diskutierten Ministerinnen, CEOs, Gründerinnen und Aktivistinnen über Leadership, Digitalisierung, globale Trends und Gleichstellung. Der Summit, auch als „Davos für Frauen“ bezeichnet, machte deutlich: Gleichstellung ist kein Luxus, sondern eine der drängendsten Aufgaben unserer Zeit.
Die Atmosphäre war elektrisierend. In den Panels ging es um Themen wie Female Leadership, Nachhaltigkeit, die Zukunft der Arbeit und die Rolle von Frauen in Politik und Wirtschaft. Ministerinnen aus Europa standen neben Gründerinnen aus Afrika, CEOs aus Asien diskutierten mit Aktivistinnen aus Lateinamerika. Unterschiedliche Perspektiven, vereint durch ein gemeinsames Ziel: die Welt gerechter, inklusiver und menschlicher zu gestalten.
Frauen gestalten Wirtschaft und Gesellschaft
Die Teilnehmerinnen erlebten ein vielfältiges Programm: Panels zu KI, geistigem Eigentum, moderner Führung und Verhandlungstechniken, Foren wie das Male CEO Forum, Women CEO Forum und Youth Forum sowie Workshops für Unternehmerinnen. Dabei wurde deutlich: Frauen bringen Werte, Haltung und neue Perspektiven in die sich rasant verändernde Arbeitswelt.
Beim Gala-Dinner am Freitagabend wurden zwei Frauen für ihr langjähriges Engagement ausgezeichnet. Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, erhielt den Global Women’s Leadership Award 2025. In ihrer Rede betonte sie, dass Gleichstellung nur durch Rechtsgrundlagen, Bildung, faire Arbeitsmärkte und Leadership erreicht werden kann. Sie warnte zugleich vor einem weltweiten Rückschritt: „Auch wenn wir gegen starke Kräfte der Unterdrückung kämpfen: Wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen.“
Der deutsche Women’s Leadership Award ging an Monika Schulz-Strelow, Gründerin des Vereins FidAR. Sie betonte die Bedeutung internationaler Netzwerke: „Seid laut. Seid unbequem. Seid solidarisch. Nutzt eure Stimmen und euer Netzwerk, um euch stark zu machen – für euch und alle Frauen.“
„Der Summit bietet Gelegenheit, in Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten Strategien und Lösungen zu entwickeln, um darauf hinzuwirken, dass Frauen am Arbeitsplatz, in den Märkten und Vorständen mehr Führungsrollen übernehmen können“
Irene Natividad (Mitte), Präsidentin des Global Summit of Women



„Auf der ganzen Welt gibt es einen massiven Pushback gegen das, wofür unsere Mütter und Großmütter gekämpft haben. Auch wenn wir uns bewusst sein müssen, dass wir gegen sehr starke Kräfte der Unterdrückung kämpfen: Wir lassen uns nicht so schnell zum Schweigen bringen. Und wir sollten es genauso wenig zulassen, dass die Generation unserer Enkelinnen zum Schweigen gebracht wird. Wir müssen für ihre Rechte kämpfen!“
Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank




Wo stehen wir global?
Die aktuelle Untersuchung von Corporate Women Directors International zeigt: Der weltweite Anteil von Frauen in Vorständen der Fortune Global 500 Unternehmen liegt bei 28,9 %, in Europa bei 39 % – deutlich über dem globalen Durchschnitt. Australien liegt mit 50 % an der Spitze, gefolgt von Frankreich mit 43,6 %.
Der asiatisch-pazifische Raum hinkt hinterher: Nur 15,8 % der Vorstandsplätze sind hier mit Frauen besetzt, wobei viele chinesische Unternehmen gar keine weiblichen Vorstandsmitglieder haben. Nur 34 (6,8 %) der Fortune Global 500 Unternehmen haben weibliche CEOs – doch dort, wo Frauen CEO sind, steigt der Anteil weiblicher Vorstandsmitglieder auf 41,8 % und in Führungspositionen auf 34,7 %.
Die Zahlen zeigen: Europa ist führend, aber weltweit ist noch viel zu tun. Der Summit machte klar, dass strukturelle Hürden nach wie vor bestehen, doch auch Lösungen und erfolgreiche Strategien vorgestellt wurden – von Quotenregelungen über Zielvorgaben bis zu internationalen Netzwerken.



„Seid laut. Seid unbequem. Seid solidarisch. Lasst euch von niemandem degradieren und nutzt eure Stimmen und euer Netzwerk, um euch stark zu machen. Für euch und für alle Frauen. Ich glaube an euch“
Monika Schulz-Strelow, Gründerin des
Vereins FidAR







Der Frauenanteil in den Vorständen weltweit liegt bei 28,9 %
Europa liegt mit 39 % über dem weltweiten Schnitt
CWDI-Report 2025
Zwischen Inspiration und Praxis
Es waren nicht nur die großen Reden, die den Gipfel auszeichneten. Die Atmosphäre zwischen den Panels war von Austausch, Neugier und Empowerment geprägt. Junge Gründerinnen berichteten, dass sie eigene Räume schaffen, statt auf Einladungen zu warten, und viele Teilnehmerinnen sagten, sie hätten zum ersten Mal verstanden, dass Technologie kein Feind, sondern ein Werkzeug sein kann, um selbstbewusst zu gestalten.
Irene Natividad, Präsidentin des Summits, fasste es treffend zusammen: „Die Energie und der Enthusiasmus, den die Frauen auf diesem Gipfel gezeigt haben, sind ein kraftvolles Zeichen dafür, dass sie den Mut und die Ausdauer besitzen, ihr Engagement für gleiche wirtschaftliche Chancen unbeirrt fortzusetzen.“
Der Global Summit of Women 2026 wird in Istanbul stattfinden – und die Botschaft aus Berlin hallt weiter: Frauen sind präsent, sichtbar und bereit, die Zukunft aktiv zu gestalten.

„Die Zeiten mögen für Frauen herausfordernd sein, doch die Energie und der Enthusiasmus, den die Frauen auf diesem Gipfel gezeigt haben, sind ein kraftvolles Zeichen dafür, dass sie den Mut und die Ausdauer besitzen, ihr Engagement für gleiche wirtschaftliche Chancen unbeirrt fortzusetzen“
Irene Natividad, Präsidentin des Global Summit of Women