Ab einem gewissen Alter wird uns oft eingeredet, wir müssten „ruhiger“ werden. Gerade Frauen 40+ werden oft auf Rollen festgelegt: verlässlich, vernünftig, organisiert. Dabei tun uns Spaß, Rhythmus und gute Energien so gut. Unser Reminder an euch: Seid doch öfter mal völlig losgelöst – und tanzt! Denn auf der Tanzfläche gibt es weder Regeln noch Kategorien…
Wann haben wir eigentlich aufgehört zu tanzen? – Irgendwann zwischen Verantwortung, Terminkalender und dem Gefühl, „erwachsen“ sein zu müssen, verlieren viele Frauen etwas, das früher selbstverständlich war: sich zu bewegen, ohne darüber nachzudenken. Laut zu lachen. Den Körper zu spüren, ohne ihn zu bewerten.
Kurz: Spaß zu haben, ohne Rechtfertigung. Dabei ist genau das wichtiger denn je. Wir bestehen nicht nur aus Verantwortung, Terminen, Care-Arbeit, Druck und Erwartungen. Wir bestehen auch aus Energie, Spaß, Rhythmus und einem Körper, der fühlen will.
Gerade Frauen über 40 fällt es schwer, loszulassen. Weil sie bestimmte Erwartungen erfüllen sollen: Familie, Partner, Job. Aber auf der Tanzfläche zählt kein Status, kein Alter, kein „Du solltest doch eigentlich …“. Da zählt nur, wie sich etwas anfühlt. Und genau deshalb sollten wir das Loslassen wieder üben.
Warum? – Weil Bewegung Stress löst. Weil Lachen verbindet. Weil Musik uns zurückholt in etwas, das im Alltag gerne verloren geht: Leichtigkeit. Tanzen erinnert uns daran, dass wir mehr sind als unsere Aufgaben.
Dass wir Spaß haben dürfen und sollen!
„Die Seele baumeln lassen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Wenn ich tanze, findet mich die Serenität und neue Energie knospet prächtig in mir“
Britt Kanja
„Tanzen macht glücklich – zumindest vorübergehend. Loslassen, nicht alles im Voraus planen, Dinge auf sich zukommen lassen – wir sollten öfter mal durchs Leben tanzen!“
Eva-Maria Nemetz
„Tanzen lässt die Welt um mich herum stillstehen. Beim Tanzen lösen sich auch Blockaden der Gedanken und die Freude kommt zurück in denn Körper“
Katharina Petersen
Mehr über Britt (75), Eva-Maria (70),
Katharina (59) und Stephanie (44)
Britt Kanja ist eine Institution in Berlin – stilvoll, eigenständig, unverwechselbar. Sie ist bis heute kreativ und umtriebig, arbeitet mit digitaler Kunst, näht ihre eigenen Kollektionen und ist als Advanced Model präsent. Bekannt wurde sie in den 60er-Jahren als Tänzerin der Westberliner Klubszene, später prägte sie mit dem legendären Club 90 Grad eine Kultur der Offenheit und des Miteinanders. Für die Liebe ging sie in die USA, studierte Ernährungswissenschaften und kehrte nach einem tiefen persönlichen Bruch nach Berlin zurück. Doch statt stehenzubleiben, erfand sie sich neu – mit Bewusstsein, Vertrauen und innerer Freiheit. Mit 56 begann sie ein Filmstudium an einer Berliner Medienakademie. Britt Kanja steht für ein Leben jenseits von Normen, getragen von Stil, Wahrhaftigkeit und Gemeinschaft.
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Eva-Maria Nemetz ist der Beweis, dass ein neues Kapitel nicht leiser beginnt, sondern klarer. Mit 70 steht sie heute als Silver Model vor der Kamera, präsent, neugierig und voller Lust auf Ausdruck. Jahrzehntelang arbeitete sie als Pharma-Referentin, bevor sie sich nach dem Berufsleben bewusst neu ausrichtete – nicht aus Pflicht, sondern aus innerem Drang. Geprägt haben sie tiefe Erfahrungen als Mutter von Zwillingen, darunter ein Sohn mit Tetraspastik, die ihren Blick auf Stärke und Verletzlichkeit geschärft haben. Statt sich zurückzuziehen, sucht sie Bewegung und Weite: beim Wandern auf La Gomera, beim Schlagzeugspielen, auf dem Laufsteg. Eva-Maria wird heute von einer renommierten Modelagentur vertreten. Sie steht für eine Generation von Frauen, die das Älterwerden nicht verwaltet, sondern gestaltet – mutig, wach und sichtbar.
Katharina Petersen weiß, wie es sich anfühlt, auf den Punkt bereit zu sein. Als Tänzerin reiste sie um die Welt, stand auf vielen Bühnen und lebte ein Leben, das Hingabe, Präzision und innere Stärke verlangte. Diese Zeit hat sie geprägt – nicht als etwas Vergangenes, sondern als Fundament. Heute arbeitet sie in den Filmstudios in Potsdam-Babelsberg, dort, wo Kreativität, Struktur und Zusammenarbeit aufeinandertreffen. Ihr Weg hat sie genau hierhergeführt, konsequent und organisch. Katharina vertraut darauf, dass Entwicklung kein Bruch ist, sondern Bewegung. Sie strahlt eine ruhige Zuversicht aus, die aus Erfahrung wächst.
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Stephanie Neubert begleitet das Thema Älterwerden schon sehr lange. Schon früh hörte sie lieber den Geschichten älterer Menschen zu, stöberte als Teenager auf Flohmärkten nach gebrauchten Kleidungsstücken und wollte wissen, welches Leben diese Dinge bereits geführt hatten. Diese Faszination für Erfahrung und Geschichte prägt bis heute ihren Blick auf Menschen, Mode und das Leben. Stephanie hat viele Jahre für große Magazine gearbeitet, die Frauen oft auf jung, schlank und makellos reduzieren. Mit 37 gründete sie HEYDAY – aus dem Wunsch heraus, Frauen über 40 sichtbar zu machen und dem Älterwerden ein neues Narrativ zu geben. Um HEYDAY ist mittlerweile eine starke Community von Frauen entstanden, die einander bestärken, sichtbar machen und inspirieren. Für Stephanie bedeutet Longevity, möglichst lange gesund, verbunden und neugierig zu bleiben – getragen von Sinn, Tiefe und Haltung.
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