„Ich möchte am Ende nicht das Gefühl haben, ich hätte gerne mehr ausprobiert – mich aber nicht getraut“

Katja Ruge/Pati Glass

Die Anwältin Claudia Philipp hat sich mit ihrem Programm Inner Journeys einen Herzenswunsch erfüllt: Die ganzheitlichen Workshop-Reihen sind als Nährboden für persönliches Wachstum gedacht und ideal für eine Arbeitswelt im Wandel. Inner Journeys vereinen Methoden zur Persönlichkeitsentwicklung mit Bewegungselementen und finden an Orten mit einer besonderen Energie statt

Claudia Philipp, Gründerin der Workshop-Reihe Inner Journeys, im HEYDAY-Interview
Foto: Katja Ruge

Auf „entweder-oder“ folgte bei ihr der „Fokus auf Verbindung“. Claudia Philipp war über sieben Jahre lang in leitender Position für einen großen Hamburger Verlag tätig und unterstützt jetzt durch ganzheitliche Rechtsberatung Menschen in ihrer Sichtbarkeit

HEYDAY: Liebe Claudia, du bist ja eigentlich Anwältin, wann hast du gemerkt, dass dir das nicht mehr genügt?

Claudia Philipp: Eigentlich wusste ich das schon immer, irgendwie. Ich war seit jeher sehr kreativ und hatte viele Ideen, aber konkret wurde es 2019.

Auf deiner Webseite von Inner Journeys sprichst du davon, dass du Jura eigentlich nur deinem Vater zuliebe studiert hast…

Ja, ich glaube das geht ganz vielen jungen Leuten so. Sie versuchen die Wünsche ihrer Eltern zu erfüllen, weil sie keine andere Idee haben oder sich nichts anderes trauen. Bei mir war das auch so. Als mein Vater 2017 verstorben ist, hat das eine ganze Reihe von Dingen bei mir angestoßen und mich dazu motiviert, auch einmal andere Wege einzuschlagen. Damals ist mir die Endlichkeit des Lebens erst richtig bewußt geworden. Als ich dem Sterben und dem Tod so nah war, habe ich mich gefragt, ob ich eigentlich gerade das tue, was ich wirklich tun will. Ich möchte am Ende meines Lebens nicht das Gefühl haben, ich hätte gerne mehr ausprobiert, mich aber nicht getraut.

Du hast vorhin schon erwähnt, dass du eigentlich immer schon gespürt hast, dass der Anwaltsberuf nicht komplett dein Ding ist, dass da noch was anderes in dir schlummert…

In der Schule war ich in den kreativen Fächern wie Deutsch und Kunst besonders gut. Danach wusste ich dennoch nicht so recht, was ich machen sollte. Mein Vater hat mir schließlich vorgeschlagen Jura zu studieren. Das habe ich auch durchgezogen und war elf Jahre als angestellte Anwältin tätig, davon über sieben Jahre bei der Bauer Media Group. Nach dem Tod meines Vaters fing ich an, zu überlegen, was mir wirklich Spaß machen würde, was meine Vision ist. Zunächst hatte ich die Vorstellung einer Begegnungsstätte, wo ich Menschen miteinander in Verbindung bringen kann, um gemeinsam zu wachsen. Daraus hat sich die Idee zu Inner Journeys entwickelt. Als ich daran ging meine Vision zu leben, bin ich Menschen begegnet, mit denen ich dieses Konzept umsetzen kann. Dabei habe ich mich auch ganz viel mit meiner eigenen Persönlichkeitsentwicklung auseinandergesetzt. Ich finde das gehört dazu. Ich musste mich erst auf meine Inner Journey begeben, bevor ich etwas an andere weitergebe. Im Zuge dessen habe ich einige Dinge kennengelernt, von denen ich den Eindruck hatte, das könnte auch für andere interessant sein. Ich möchte andere auf ihrer Reise unterstützen. Ich habe allerdings auch meinen Frieden mit dem Anwaltsjob gemacht und merke, dass ich einfach beides brauche.

Claudia Philipp von Inner Journeys
Foto: Katja Ruge

„Ich musste mich erst auf meine Inner Journey begeben, bevor ich etwas an andere weitergebe. Für mich ist es wichtig, dass ich mein Gegenüber als Ganzes sehe. Körper und Geist sind miteinander verbunden, das ist für mich auch als Anwältin ganz wichtig“

Als Anwältin bietest du ganzheitliche Beratung an. Das kennt man eigentlich eher aus der Medizin. Was kann man sich in deinem Fall darunter vorstellen?

Für mich ist es wichtig, dass ich mein Gegenüber als Ganzes sehe. Körper und Geist sind miteinander verbunden, das ist für mich auch als Anwältin ganz wichtig. Ich möchte mein Gegenüber wirklich verstehen, mich hineinversetzen können und so zu kreativen Lösungen kommen. Gerade in diesem Beruf ist man so verkopft. Oft glaubt man, je mehr man über etwas nachdenkt, umso eher kommt man zu einer Lösung. Ich habe allerdings gelernt, dass ich wenn ich mit Yoga oder Atemübungen entspanne und mit meinen Emotionen in Berührung komme, viel besser in der Lage bin, Probleme aus der Welt zu schaffen. Der Intellekt allein reicht manchmal nicht aus. Gerade bei Gericht ist es wichtig, entspannt zu sein und mit vollem Körpereinsatz hinter etwas zu stehen. Denn nur so kann ich wirklich überzeugen. Körper und Geist sind an dieser Stelle untrennbar. Deshalb habe ich Workshops speziell für Kanzleien entwickelt.

In welchem Bereich genau bist du als Anwältin tätig?

Im Marken- und Medienrecht. Das ist so toll, weil ich ja nun als Gründerin mit Inner Journeys selbst eine Marke angemeldet habe. Dadurch kann ich mich natürlich noch besser in meine Mandanten hineinversetzen – ich bin ja jetzt quasi eine von ihnen. Ich sehe wirtschaftliche Zusammenhänge anders und kenne die Sorgen, die damit verbunden sind. Umso wichtiger ist es, mental stark zu sein – und da spannt sich wieder der Bogen zu meinen Workshops. Bei den Kursen war es mir wichtig, vielseitige Angebote zu kreieren, damit jeder das für seine Reise Passende findet. Auspowern finde ich genauso wichtig wie Entspannen. Wenn ich durch beides in meinen Körper gekommen bin, bin ich besonders aufnahmefähig und offen. Deshalb wird bei den Workshops erstmal etwas gemacht um in den Körper zu kommen, um dann inhaltlich weitermachen zu können. Meine Workshops sind so konzipiert, dass sie immer diese zwei Elemente enthalten.

Wie kannst du den anspruchsvollen Anwaltsberuf mit deinem Herzensprojekt Inner Journeys vereinbaren?

Mein Fokus liegt auf Inner Journeys. Der Umfang an Mandaten hält sich derzeit in einem überschaubaren Bereich und verhält sich etwa 60 zu 40. Aber ehrlich gesagt bin ich noch dabei, meinen Weg zu finden. Wobei es mir sehr wichtig ist, den Fokus auf mein Herzensprojekt zu legen. Was nicht heißt, dass ich nicht mit ganzem Herzen bei meinen Mandanten bin. Ich brenne auch dafür. Die Gewichtung war allerdings eine sehr bewusste Entscheidung.

Hast du geplant irgendwann nur noch Inner Journeys zu machen?

Das hatte ich ursprünglich tatsächlich überlegt, aber ich bin mir nicht sicher, ob mir mein Anwaltsberuf nicht doch fehlen würde. Zudem verdiene ich meinen Lebensunterhalt nach wie vor als Anwältin. Was mir das Gefühl von Sicherheit gibt.

Du hast ja schon ein bisschen angerissen, wie es zur Idee für Inner Journeys kam. An welchem Punkt in deinem Leben standest du?

Ich glaube, ich hatte eine Art Midlife Crisis, mit 36/37. Das Wording ist vielleicht ein bisschen komisch. Aber ich glaube, jeder Mensch kommt mal an diesen Punkt, wo wir uns fragen, ob wir uns da, wo wir gerade stehen, wirklich wohl fühlen. Dann kommt noch das Bewusstsein von Endlichkeit hinzu. Mein Wunsch war es immer, den Anwaltsberuf mindestens so lange auszuüben, wie ich ihn gelernt habe. Diesen Anspruch hatte ich erfüllt, so dass ich meinem Herzen folgen konnte. Als ich schließlich beschloss, es wirklich anzugehen, ging es mir gerade sehr schlecht. Aber ich glaube, so ist das meistens. Erst muss was richtig Doofes passieren, das einem vor Augen führt, dass es so nicht weiter geht. Ich glaube viele kennen das. Ich möchte Menschen ermutigen inne zu halten – was nicht bedeutet, dass jeder seinen Job kündigen soll, aber man sollte einfach ehrlich zu sich zu sein und herausfinden, ob der Punkt an dem man gerade steht, tatsächlich noch der richtige ist. Ich arbeite da noch selber dran und glaube, das hört nie auf.

Claudia Philipp, Gründerin der Workshop-Reihe Inner Journeys
Foto: Gunnar Garms

„Erst muss was richtig Doofes passieren, das einem vor Augen führt, dass es so nicht weiter geht“

Wie hast du schließlich mit Inner Journeys angefangen?

Zuerst hatte ich die Vision von einem wunderschönen Haus mit Obstgarten, mit ganz vielen Tieren, am Wasser gelegen. Ein richtiger Wohlfühl- und Kraftort, wo Menschen hinkommen können, wo man Workshops veranstalten kann. Aber so viel Geld auszugeben um sich ein Haus zu kaufen, ist schon eine ganz schöne Nummer. Schließlich habe ich überlegt, wie ich meine Idee einer Begegnungsstätte noch anders gestalten kann und dahingehend meine Programme konzipiert. Dann habe ich Menschen gesucht, bzw. bin ihnen begegnet, mit denen ich meine Ideen umsetzen kann. Schließlich habe ich nach passenden Orten gesucht. Das war alles im letzten Jahr, dann kam Corona. Also habe ich erstmal angefangen die Workshops online umzusetzen.

Ich finde die Idee, deine Coaches als Reisebegleiter zu bezeichnen richtig schön. Wie kamst du darauf?

Wenn man sich bewusst mit seiner Persönlichkeitsentwicklung auseinandersetzt, ist das wie eine innere Reise. Zudem begleiten die Experten die Employee Journey der Mitarbeitenden in Kanzleien. Deshalb Reisebegleiter. Und ich denke diese Reise geht immer weiter und hört niemals auf.

Der Weg ist das Ziel?

Ich glaube es gibt schon Momente, in denen man mal ankommt, sozusagen Zwischenstopps. Aber letztendlich glaube ich, dass die Reise immer weiter geht. Ich denke, dass wir das auch so annehmen dürfen – dass es einfach nicht schlimm ist, wenn man sich nicht fertig fühlt und nicht hundertprozentig ankommt.

Da liegt vielleicht das Problem der meisten Menschen, dass sie denken, sie müssten irgendwann ankommen, oder?

Ja, vermutlich. Das habe ich früher auch gedacht. Ich habe mir immer Ziele gesetzt und wenn ich diese erreicht hatte, stand ich da und dachte jedes mal: Und was jetzt? Inzwischen konnte ich mich davon lösen und das ist so befreiend. Klar habe ich Ziele und Wünsche, aber ich glaube nicht mehr, dass alles anders, besser und ganz toll wird, wenn ich sie erreicht habe. Es darf immer weiter gehen und das Wichtigste ist, einfach loszugehen.

Ich muss gerade an Hermann Hesses Stufengedicht denken. Da geht es auch darum, eine Stufe nach der anderen zu nehmen und niemals hängen zu bleiben, immer bereit zu sein Abschied zu nehmen und weiter zu gehen. Ich glaube, viele Menschen halten zu sehr fest, das ging mir auch so. Aber das Leben verläuft eben nicht immer geradlinig und entwickelt sich immer weiter. Man sollte sich von Dingen und Menschen auch verabschieden bzw. loslassen können.

„Das Leben verläuft eben nicht immer geradlinig und entwickelt sich immer weiter. Man sollte sich von Dingen und Menschen auch verabschieden und loslassen können“

Was ist eigentlich deine Expertise für Inner Journeys?

Mein Leben und meine eigene berufliche Reise durch die Anwaltswelt!Außerdem habe ich alles, was ich bei Inner Journeys anbiete, selber ausprobiert und tue es noch. Ich konzipiere die Workshops, die von gelernten Coaches durchgeführt werden. Um mich dazu befähigt zu fühlen, möchte ich da noch tiefer reingehen. Deswegen absolviere ich nun selbst eine Coaching-Ausbildung.

Das heißt, bisher leitest du noch keine Kurse?

Derzeit machen das ausschließlich meine Experten. Ich kümmere mich mit meinen Experten als Anwältin um den Bedarf der Kanzleien und stelle daraufhin die Programme zusammen.  Allerdings ist da inzwischen das Bedürfnis, auch ein bisschen was weiterzugeben, deswegen mache auch die Coachingausbildung.

Kannst du sagen, aus welchen Gründen eure Programme gebucht werden, welche Erwartungen dahinter stehen?

Je nachdem, an welchem Punkt der beruflichen Reise sich die Mitarbeitende befinden, sind das ganz unterschiedliche Bedürfnisse.

Hast du an den Entscheidepositionen für Personalentwicklung überwiegend mit Frauen zu tun und wie wirkt sich das aus?

Ja, ich denke schon. Ehrlicherweise glaube ich, dass Frauen da offener sind, ganzheitliche Programme auszuprobieren. Das ist eine große Chance für die harte, Performance orientierte Anwaltswelt.

Claudia Philipp, Gründerin der Workshop-Reihe Inner Journeys, mit Team-Mitgliedern
Foto: Katja Ruge

Claudia Philipp, Gründerin der Workshop-Reihe Inner Journeys, mit ihren Team-Mitgliedern

Du bietest unter anderem Elektro Yoga an. Wie kann man sich das vorstellen?

Oh wie schön, dass du das fragst – darüber spreche ich besonders gerne! Für mich ist das die perfekte Symbiose. Elektro-Musik ist ja nicht immer laut und schnell. Bei unserem Kurs bauen sich sowohl Musik als auch die Yoga-Übungen ganz langsam auf, und es endet sozusagen in einer Yoga-Ekstase, in einem fließenden Übergang, der schon fast ins Tänzerische hinein geht. Ein Yoga-Flow, der langsam beginnt, sich steigert und in Meditation endet. Was noch ganz besonders ist an diesem Workshop ist, dass wir ihn tatsächlich auch in einem Club abhalten. Und die Musik kommt von einem DJ, der auch sonst im Elektrobereich unterwegs ist. Er bereitet sich sehr intensiv darauf vor und sucht in Absprache mit der Yoga-Lehrerin die passende Musik. Es ist zwar Musik, die auch so im Club läuft, die aber zugleich absolut yoga-tauglich ist.

Und wie kam es zu der Idee für diesen eher ungewöhnlichen Mix?

Es ist doch so, Musik beeinflusst einen ja immer, ganz egal welchen Sport man betreibt. Da ich persönlich elektronische Musik sehr mag, fand ich es spannend, sie mit Yoga zu verbinden. Ich fände es toll, wenn auf diese Weise Menschen, die sich normal nicht für Yoga interessieren, es mal ausprobieren würden – und umgekehrt auch Yogis mal eine neue Erfahrung machen könnten.

Eine weiterer Workshop, den du anbietest ist Boxen und Meditation. Wie kommst du auf so ungewöhnliche Kombinationen, die auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam haben?

Das ist Yin und Yang. Auspowernd und entspannend. Als ich das selber ausprobiert hatte, habe ich gemerkt, dass es zwischen Boxen und Meditation tatsächlich ein verbindendes Element gibt. Bei beidem geht es darum, seine Gedanken zu lenken, sich zu fokussieren. Zu erkennen, dass wir nicht Opfer unserer Gedanken sind, sondern entscheiden können, wie wir einen Gedanken weiter verfolgen, oder uns davon lösen.

Claudia Philipp, Gründerin der Workshop-Reihe Inner Journeys, beim Kurs „Boxen + Meditation”
Foto: Gunnar Garms

Claudia Philipp beim Boxtraining

„Zwischen Boxen und Meditation gibt es ein verbindendes Element. Bei beidem geht es darum, seine Gedanken zu lenken, sich zu fokussieren“

Es hört sich auf jeden Fall sehr spannend an und ist wirklich mal was anderes.

Ja, in dieser Kombination habe ich es so auch noch nirgends gesehen und ich bin wirklich überzeugt davon.

Du veranstaltest die Workshops immer an ganz besonderen Orten. Nach welchen Kriterien suchst du diese aus?

Mir geht es darum, besondere Kraftorte zu finden. Einmal waren wir in einer Werft, auch Yoga am Strand ist ganz toll, denn ich finde, Wasser hat immer etwas sehr Ausgleichendes. Ansonsten schaue ich einfach, je nach Inhalt des Workshops, was dazu passt, welche Umgebung unterstützend wirken könnte. Ich denke, dass es auch wichtig ist, auf die Umgebung zu schauen, weil die ja auch ganz viel Einfluss auf unsere Stimmung hat.
Ich bin Ästhetin. Ich brauche keinen Luxus, aber ich mag es pur und klar, das gehört für mich zum Wohlfühlen dazu. Ebenso ist es für mich Bestandteil des ganzheitlichen Denkens, dass man auch die Örtlichkeit mit einbezieht.

Wie laufen die Inner Journeys Programme für den inside Business Trip ab?

Da gibt es keinen vorgefertigten Plan, nur Anregungen, wie beispielsweise Boxen in Kombination mit Rhetorik. Bei beidem kommt es auf Schlagfertigkeit an, was wieder perfekt zusammenpasst. Toll für Leute, die Vorträge halten oder auftreten müssen, um sich selbstbewusster und stärker zu fühlen, um besser mit Mimik und Gestik umzugehen, sich gewappnet zu fühlen. Wir bieten auch einen Empowerment Workshop, den ein Arzt, der gleichzeitig Business-Coach ist, und eine Yoga-Lehrerin gemeinsam abhalten. Da geht es um gesundheitliche Themen, wie etwa Schlaflosigkeit, Medikamentenmissbrauch etc..Bei den „Geschäftsreisen” wird erst eine Bedarfsanalyse gemacht um herauszufinden, was gebraucht wird. Die Zusammenstellung der Programme hat immer die Employee Journey der Mitarbeitenden im Fokus und den speziellen Bedarf der jeweiligen Etappe.

Nach welchen Kriterien wählst du deine Coaches, bzw. „Reisebegleiter”?

Da lasse ich mich sehr stark intuitiv leiten. Ich habe natürlich auch Empfehlungen bekommen und treffe viele tolle Leute. Mir ist wichtig, dass meine „Reiseexperten” Menschenliebhaber sind, dass sie authentisch und mit Herz und Leidenschaft dabei sind.

In der Regel arbeiten deine Coaches zu zweit – wie entscheidest du, wer mit wem zusammenpasst?

Auch da lasse ich mich intuitiv leiten. Wenn ich das Gefühl habe, das könnte stimmig sein, dann passt das in der Regel. Ich glaube das ist eine Fähigkeit von mir, Menschen miteinander zu verbinden. Bisher ist das total aufgegangen.

Du hast für die Zukunft auch Kurse mit Tieren angedacht?

Es ist mein Wunsch, das irgendwann umzusetzen. Ich könnte mir vorstellen mit einem Alpakahof zusammenzuarbeiten, in der Natur. Das andere wäre Pferde-Coaching, was ich natürlich auch schon selber ausprobiert habe. So ein Pferd ist ein ganz krasser Spiegel: Du musst mit dem Pferd ein Team sein, damit es tut, was du möchtest.

Was ist bei der Arbeit mit Tieren anders? Ist das nochmal eine intensivere Erfahrung?

Das klassische Eisbergmodell: Wir sehen immer nur die Spitze vom Eisberg. Wenn du allerdings mit Tieren zusammen bist, nehmen die ganz andere Dinge wahr. Dinge, die wir nicht mal bemerken, selbst wenn wir ganz aufmerksam miteinander sind. Tiere dagegen nehmen wahr,  was du ganz tief in dir fühlst, was sozusagen was unter der Wasseroberfläche ist – auch wenn du dir dessen überhaupt nicht bewusst bist. Das holen Tiere hervor und spiegeln es. Dadurch kannst du selber dann ganz anders damit umgehen. Ich kann mir vorstellen, dass das für Unternehmen interessant sein könnte – gerade was das Zwischenmenschliche und die Kommunikation anbelangt.

Eine Selbsterkennungsübung für Führungskräfte?

Stimmt, ich könnte mir durchaus vorstellen, dass so ein paar Führungskräfte gerne ein Pferde-Coaching machen würden bzw. sollten. Ich bin fest davon überzeugt, das würde was mit denen machen. Wir Menschen können uns ja wunderbar verstellen, wir haben unsere Masken. Aber das interessiert das Tier so überhaupt nicht, das erkennt dich hinter deiner Fassade. Du kannst die wichtigste Person im Unternehmen sein – das ist dem Tier völlig egal. Und da wird es richtig spannend!

Wie glaubst du geht deine Reise weiter?

Das ist wie das Schälen der Zwiebel: Man kommt immer ein Stückchen weiter, dann kommt wieder was Neues. Heute gehe ich damit anders um. Ich finde das spannend und ich versuche das nicht zu verurteilen, sondern als Chance zu sehen. Wir haben es in der Hand.

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Claudia Philipp, Gründerin von Inner Journeys, arbeitet seit 2009 als Rechtsanwältin im Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes. Maßgeblich geprägt hat sie dabei die siebenjährige Tätigkeit als Leiterin des Marken- und IP-Bereiches bei der Bauer Media Group. 2017, nach dem Tod ihres Vaters, kam schließlich der Anstoß auch mal andere Wege einzuschlagen, was sich 2019 mit Inner Journeys konkretisierte. Sowohl als Anwältin, als auch mit ihrem Herzensprojekt unterstützt Claudia Philipp Menschen dabei, deren Lebensvision in die Tat umzusetzen. 

Claudia Philipp über ihre Inner Journeys

Warum Inner Journeys? Nach vielen Jahren in meiner Tätigkeit als Anwältin, hat ein einschneidendes Ereignis in meinem Leben, den Blick für die eigene Endlichkeit geschärft. Damit begann meine „Inner Journey“ raus aus der Komfortzone der vermeintlichen Sicherheit, um mich und mein Potential ohne Einschränkungen entdecken zu dürfen. Mit Abstand zu meinen bisherigen juristischen Tätigkeiten für Kanzleien und Verlage, konnte ich auf meinen Reisen im Innen und Außen, wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Über die Kombination aus körperlichen Übungen und mentalen Methoden, konnte ich tiefgreifende Veränderungen, hin zu mehr Sinn und Freude in meinem Wirken erfahren. Überzeugt von dem dringenden Bedarf, Menschen diese wichtigen und wertvollen Erfahrungen zu ermöglichen, damit sie ihre Fähigkeiten entdecken und entfalten können, dafür wurden die „Inner Journeys“-Programme entwickelt. Sie bieten Mitarbeitern auf ihrer Employee Journey durch innovative Methodenkombinationen an außergewöhnlichen Orten neue Erfahrungen und begleiten sie auf neuen Wegen in einer Arbeitswelt im Wandel.

Mehr Informationen zu den Inner Journeys Programmen unter www.innerjourneys-pro.de

Elektro Yoga ist auch Privat-Workshop zu buchen unter www.elektroyoga.de

Inner Journeys – informiere dich HIER über Claudias aktuelles Kursangebot

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