Die Menopause ist eine Zeit des Wandels, die geprägt ist von körperlichen Veränderungen und emotionalen Schwankungen. Äußerlich macht sich die Hormonumstellung vor allem an der Haut bemerkbar. Sie durchläuft eine Transformation, die nicht immer leicht zu meistern ist. Doch wie genau beeinflussen die Wechseljahre unsere Haut? Welche neuen Bedürfnisse entstehen? Und vor allem: Welche Pflege-Routinen halten die Haut gesund und lassen sie strahlen? Alle Antworten gibt es hier im HEYDAY-Pflege-Wegweiser für die Menopause
Geht es um die Wechseljahre, sind meist die typischen Symptome wie Hitzewallungen, Schlafprobleme und Stimmungsschwankungen ein Thema. Zu Recht, schließlich haben all diese Veränderungen direkten Einfluss auf das Wohlbefinden und können die Lebensqualität stark einschränken. Dass sich auch die Haut verändert, wird häufig als vergleichsweise kleines Übel abgetan – auch weil der Prozess eher schleichend vonstattengeht und es nun mal zum Altern dazu gehört, dass die Haut nicht mehr so fest und prall erscheint wie mit Anfang zwanzig. Sich in den Wechseljahren nicht mehr wohl in seiner Haut zu fühlen, hat allerdings nicht allein optische Gründe. Oft sind auch Spannungsgefühle, Juckreiz und Reizungen unangenehme Auswirkungen des Hormonumschwungs. Die gute Nachricht: Mit einer angepassten Pflege und einem gesunden Lebenswandel lassen sich Hautprobleme in den Wechseljahren gut in den Griff bekommen oder – besser noch – sogar vorbeugen.
Wie sich die Haut in den Wechseljahren verändert
Schon in der Perimenopause, die bereits einige Jahre vor der letzten Menstruation beginnt, verändert sich der Hormonhaushalt, was auch an der Hautbeschaffenheit spürbar wird: Durch Schwankungen in der Östrogen- und Progesteron-Produktion und einem Überschuss an Testosteron können vermehrt Unreinheiten und Spätakne auftreten – das ist bei 26 Prozent der Frauen zwischen 40 und 49 und bei 15 Prozent über 50 Jahre der Fall. Die Haut wird aber in den meisten Fallen auch zunehmend trockener und die Festigkeit nimmt ab. Nach der eigentlichen Menopause – wenn die Menstruation zwölf Monate ausgeblieben ist – sinkt der Hormonspiegel weiter, was sich negativ auf die Regeneration der Haut und auf ihre Schutzbarriere auswirkt. Sie reagiert empfindlicher, Hautirritationen und Allergien treten häufiger auf.
Im Laufe der Zeit geht die Produktion der Kollagen- und Elastinfasern, welche für Festigkeit und Elastizität sorgen, immer weiter zurück. Um etwa 30 Prozent sinkt der Kollagengehalt in den ersten fünf Jahren der Wechseljahre, anschließend um rund 2 Prozent jährlich. Insgesamt wird die Haut bis zu 50 Prozent dünner. Weil auch weniger Hyaluronsäure gebildet wird, sinkt der Wassergehalt in der Haut. Die Folge: Sie wird trockener und matter. Nicht selten kommen Juckreiz und schuppige Stellen dazu. Durch fehlende Lipide und Ceramide entstehen Löcher in der Hautschutzbarriere – noch mehr Feuchtigkeit entweicht und Keime können leichter eindringen. Durch die schlechtere Durchblutung läuft auch die Nährstoffversorgung nicht mehr optimal und Entzündungen klingen langsamer ab.
Doch nicht nur die physische Schutzbarriere bekommt Risse, auch das Haut-Mikrobiom – der bakterielle Abwehrschild der Haut – verändert sich durch das Auf und Ab der Hormone. Seine Funktion, vor Umwelteinflüssen wie Feinstaub und UV-Strahlen, freien Radikalen und Keimen zu schützen, verschlechtert sich. Einhergehend mit der höheren Lichtempfindlichkeit und dem Hormonumschwung können außerdem vermehrt Pigmentstörungen entstehen. Auch die Schleimhäute sind von den Veränderungen des Mikrobioms betroffen. Scheidentrockenheit und Reizungen können vermehrt auftreten.
Zugegeben, die Aussichten klingen erst einmal nicht gerade rosig. Man muss aber auch ergänzen: Bei jeder Frau verläuft das Klimakterium anders ab und damit auch die Veränderung der Haut. Deshalb ist eine individuelle Pflege wichtig. Ein paar allgemeine Tipps kann man trotzdem beherzigen, damit die Haut ihre Ausstrahlung behält.
WE AGE IN BALANCE
UNSER LESE-TIPP – die Kampagne WE AGE IN BALANCE von Dr. Bouhon. Entdecke hier die Geschichten der Testimonials und informiere dich weiter zu den Themen Hormone, Wechseljahre und Hautpflege auf dem Blog ASK ANN-KATRIN
Fotos: Dr. Bouhon
„Die gute Nachricht: Mit einer angepassten Pflege und einem gesunden Lebenswandel lassen sich Hautprobleme in den Wechseljahren gut in den Griff bekommen“
Ann-Katrin Pause, Dr. Bouhon-Expertin, Apothekerin und Hormonexpertin
Was der Haut jetzt guttut – und was sie schlechter verträgt
In Bezug auf die Hautpflege im zunehmenden Alter herrscht häufig der Irrglaube „viel hilft viel“. Zwar darf die Pflege reichhaltiger sein, überfordern sollte man die Haut allerdings nicht: „Statt es mit übertriebener Reinigung, aggressiven Peelings, angeblichen Wundermitteln und Methoden zur besseren Durchblutung zu übertreiben, sollte man die Haut besser wie ein rohes Ei behandeln“, rät die Apothekerin und Hormonexpertin Ann-Katrin Pause (zum ausführlichen HEYDAY-Interview geht’s hier). Gerade durch stark austrocknende Reinigungsprodukte, zu heißes Wasser und sehr aggressive Peelings wird die Hautschutzbarriere angegriffen. Für eine sanfte Reinigung sollte man eher auf rückfettende Produkte setzen, etwa auf Reinigungsöl oder -milch und Haut-erneuernde Treatments nur mit Bedacht einsetzen. Kein Problem sind hingegen sanfte Gesichtsmassagen und Trockenbürsten am Körper (mit weichen Borsten), um die Durchblutung zu fördern.
Häufig passen auch die jahrelang verwendeten Produkte nicht mehr zum Hautzustand – entweder lässt der Pflegeeffekt nach oder die Haut reagiert plötzlich gereizt und irritiert. Dann ist eine Umstellung nötig. Wichtig dabei: „Wir sollten unserer Haut ermöglichen, sich erst mal auf ein Produkt einzustellen – zumal der Zyklus der Hauterneuerung in den Wechseljahren signifikant länger wird“, rät Ann-Katrin Pause. Ein ständiger Wechsel und Ausprobieren bringen die Haut hingegen noch mehr aus dem Gleichgewicht. Was in der täglichen Pflegeroutine auf keinen Fall fehlen sollte, ist ein hoher Lichtschutz (50+), denn wie bereits erwähnt, reagiert die Haut empfindlicher auf UV-Strahlung. Wichtig: Bei schwerwiegenderen Hautproblemen wie Neurodermitis, Rosazea und anderen entzündlichen Veränderungen sollte unbedingt eine Dermatologin oder ein Dermatologe zurate gezogen werden.
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„Statt es mit übertriebener Reinigung, aggressiven Peelings, angeblichen Wundermitteln und Methoden zur besseren Durchblutung zu übertreiben, sollte man die Haut besser wie ein rohes Ei behandeln“
Ann-Katrin Pause, Dr. Bouhon-Expertin, Apothekerin und Hormonexpertin
Welche Wirkstoffe für menopausale Haut sinnvoll sind
Um die Trockenheit auszugleichen, benötigt die Haut vor allem Feuchtigkeit, etwa in Form von Hyaluronsäure, die ein hohes Maß an Wasser binden kann. Ceramide und weitere hautähnliche Lipide „kitten“ die Hautschutzbarriere und sorgen dafür, dass die Feuchtigkeit in der Haut nicht sofort wieder entweicht. Wer zu Unreinheiten neigt, sollte die Haut allerdings nicht mit fetthaltigen Produkten überfrachten, die die Poren erst recht verstopfen. Besser: Leichte Cremes und Seren mit porenverfeinernden und talgregulierenden Wirkstoffen wie Retinol, Salicylsäure, Milchsäure oder Glutaminsäure verwenden.
Auch Phytoöstrogene, beispielsweise aus Rotklee und Soja, wirken sich positiv auf die Hautbeschaffenheit aus. Sie ähneln dem natürlichen Östrogen und können sich an die Hormonrezeptoren der Haut binden. Somit ahmen sie Wirkung von Östrogen nach und regen die Synthese von Kollagen, Elastin und Hyaluronsäure an, verbessern die Regeneration der Haut und stärken ihre Abwehrkraft. Gegen freie Radikale, die durch Umwelteinflüsse, Stress und Schlafmangel entstehen, schützen zudem Antioxidantien. Zu den effektivsten zählen etwa die Vitamine C und E, Retinol, Resveratrol, Niacinamid und Grüntee-Extrakt.
Eine empfindliche, zu Irritationen neigende Haut beruhigen reizlindernde Inhaltsstoffe wie Thermalwasser, Beta-Glucan und Panthenol. Besser verzichten sollte man auf parfümierte Cremes. Bei „Flushes“, die durch Hitzewallungen entstehen, helfen kühlende Wirkstoffe wie Aloe Vera, Hamamelis und Gurkenextrakt dabei, die Rötungen zu lindern. Auch erfrischende Sprays, z. B. mit ätherischen Ölen aus Minze und Salbei, bringen schnell Linderung.
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Wie Ernährung und Lebensstil die Hautgesundheit beeinflussen
Natürlich ist nicht nur eine angepasste Pflege von außen wichtig – auch wie wir die Haut von innen „füttern“ entscheidet über ihren Zustand und ihr Aussehen. Hier kommt wieder das Mikrobiom ins Spiel: „Die gesamte Haut und alle Schleimhäute werden ausgehend vom Darmmikrobiom mit den nötigen guten Bakterien besiedelt. Da es mit dem Alter schwächer wird, ist es besonders wichtig, die Ernährung möglichst abwechslungsreich, zuckerarm und vorwiegend pflanzlich zu gestalten. Auch die Einnahme von Prä- und Probiotika ist empfehlenswert“, raten die Apothekerinnen Heidi Gregor und Nina Milenkovics von der Frauengesundheitsmarke Vellure. Und: „Ein mangelndes Darmmikrobiom ist ein zusätzlicher Faktor bei Anfälligkeit für Blasen- oder Scheiden-Infekte im und nach dem Wechsel.“
Besonders günstig für die Vielfalt des Darmmikrobioms sind unter anderem frisches Sauerkraut und Kimchi – beide Nahrungsmittel enthalten Milchsäurebakterien. Als wirksames Präbiotikum gilt Inulin Pulver (Ballaststoff aus Chicorée). Zucker und einfache Kohlehydrate sollten hingegen weitestgehend reduziert werden. Das Gleiche gilt für Alkohol. Dass Rauchen der größte Hautfeind ist, sollte allseits bekannt sein.
Mit zunehmendem Alter steigt auch der Bedarf an vielen Nährstoffen. Ein Defizit macht sich schnell äußerlich bemerkbar: „Wenn in den Organen oder im Blut ein Mangel besteht, werden die Nährstoffe zuerst aus Haut, Haaren und Nägeln ausgelagert – dadurch kommt es zu vorzeitiger Hautalterung, Falten und grauen Haaren“, weiß Heidi Gregor. Es macht daher durchaus Sinn, bestimmte Nährstoffe zu supplementieren: Für schöne Haut und Haare sind das etwa B-Vitamine, die Aminosäuren Glycin und Prolin, Vitamin C, Kupfer (gegen weiße Haare, falls gewünscht), Zink, Selen und Omega-3-Fettsäuren. Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt die Werte beim Arzt prüfen.
Und auch der allgemeine Lebensstil hat großen Einfluss auf die Hautgesundheit: Stress, Schlaf- und Bewegungsmangel sind nicht gerade förderlich für einen strahlenden Teint. Das betont auch Apothekerin Heidi Gregor: „Gerade Stress ist der Hauptverstärker von Wechselbeschwerden, daher wirken Entspannung, Meditation, Spaziergänge in der Natur heilsam und hormonausgleichend, was wiederum zur Abnahme von Hitzewallungen oder Schlafproblemen führt.“ Zusätzlich können einige natürliche Mittel die Wechseljahrbeschwerden lindern: Ausgleichend wirken die bereits erwähnten Phytoöstrogene bei hormonabhängigen Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafproblemen und Stimmungsschwankungen. Baldrian, Johanniskraut und Hopfen haben beruhigende Wirkung. Und auch die Aminosäuren Glycin und 5-Hydroxytryptophan (wird über Serotonin zum Schlafhormon Melatonin umgewandelt) können den Schlaf fördern und damit auch die Regeneration und Ausstrahlung der Haut verbessern.
☞ HIER könnt ihr mehr über Heidi und ihre Arbeit erfahren
☞ HIER könnt ihr mehr über Nina und ihre Arbeit erfahren
„Die gesamte Haut wird – ausgehend vom Darmmikrobiom – mit notwendigen und guten Bakterien besiedelt. Da das Mikrobiom mit dem Alter schwächer wird, ist es wichtig, die Ernährung zuckerarm und vorwiegend pflanzlich zu gestalten. Auch die Einnahme von Prä- und Probiotika ist empfehlenswert“
Heidi Gregor, Apothekerin, Trainerin, Coach und Wechseljahr-Expertin
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