HEYDAY-Sternguckerin Amélie Gebhard kommentiert die kosmische Großwetterlage: Dieser Neumond markiert für viele von uns eine Zeit bedeutender Enden und Anfänge und bietet uns die Möglichkeit, Veränderungen in unserer Außenwelt vorzunehmen, die unsere innere Transformation widerspiegeln. Es gilt, Struktur in unser Seelenmeer zu bringen – damit das Wasser wieder klar wird!

„Man kann sich entscheiden, zurück in Richtung Sicherheit oder vorwärts in Richtung Wachstum zu gehen. Wachstum muss immer wieder neu gewählt werden; Angst muss immer wieder überwunden werden“
Abraham Maslow
Neumond am 21. Oktober 2025 um 14:25 Uhr auf 28°21’ Waage
Kurz bevor die Sonne in das Skorpionzeichen wechselt, treffen sich Sonne und Mond zu ihrem monatlichen Date – dieses Mal in der Waage. Ein frischer Wind kommt auf und wirbelt unser soziales und romantisches Leben durcheinander. Der Fokus liegt auf Balance, Kooperation und Harmonie. Im kommenden Mondmonat hast du die Gelegenheit, zu lernen, sowohl deine eigenen Bedürfnisse als auch die der anderen zu respektieren, ohne dabei den Bezug zu dir selbst zu verlieren.
Neumonde markieren immer einen Neuanfang und fordern uns auf, Samen zu säen und Vorsätze für die Zukunft zu fassen. Dieser Neumond ist der erste Neumond nach der Finsternis-Saison. Aus diesem Grund wird nun tatsächlich ein vollkommen neues Kapitel aufgeschlagen. Außerdem müssen die Erfahrungen, die während der Finsternisse gemacht worden sind, erst einmal verdaut werden.
HINWEIS:
Pluto ist seit dem 13. Oktober direktläufig, aber Pluto ist ein sehr langsamer Planet (er benötigt 265 Jahre für eine Runde „Zodiac“). Er steht fast einen Monat auf dem 1. Wassermann-Grad. Das bedeutet, dass sich in den nächsten Wochen manche Prozesse so zäh wie ein ausgekauter Kaugummi anfühlen können. Der Oktober verlangt Geduld und die Bereitschaft, alle Dinge, die für dich jetzt eine Rolle spielen, in ihrer Komplexität zu erkennen und dementsprechend einzuordnen.
⨀☽ in ♎︎ ☍ Chiron in ♈︎ und ☐ ♃ in ♋︎ und ☐ ♇ in ♒︎
Neumond in Opposition zu Chiron und im Quadrat zu Jupiter und Chiron
Mit dem Neumond beginnt ein Mondzyklus, der sich auf die Heilung von Beziehungswunden und die Wiederherstellung der Harmonie in uns selbst und in unseren Beziehungen zu anderen konzentriert. Du hast die Möglichkeit, ein neues Verständnis für die Natur der Beziehungsmuster zu gewinnen, die sich in deinem Leben manifestiert haben – und warum vielleicht genau jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich aus diesen zu verabschieden.
Der Waage-Archetyp möchte erforschen, was es bedeutet, wirklich in Beziehung zu sein. Nicht nur in der romantischen Vorstellung, dass zwei Hälften sich zu einem Ganzen ergänzen – sondern in jener reifen Form von Verbindung, in der sich zwei Individuen begegnen, um gemeinsam mehr Lebenskraft zu erzeugen, als sie es allein je könnten.
Stell dir eine Beziehung als einen lebendigen Organismus vor, der aus der Resonanz zweier Seelen geboren wird – wie zwei Spiralen einer DNA, die sich umeinanderwinden, sich annähern, berühren, doch nicht komplett verschmelzen. Zwischen ihnen pulsiert das Feld des Lebens, das sie beide nährt.
In dieser Bewegung – im Tanz von Nähe und Distanz – entsteht eine magnetische Spannung zwischen Geben und Empfangen, zwischen dem Maskulinen und dem Femininen in uns allen. Es ist kein statisches Gleichgewicht, sondern ein atmender Rhythmus.
Doch um diese Lebenskraft zu halten, braucht es Bewusstheit. Je näher wir jemandem kommen, desto stärker werden unsere alten Wunden getriggert – Narben aus der Kindheit, die Angst vor Verlust oder die Überzeugung, Liebe müsse erst verdient werden.
Die Waage-Sonne beleuchtet dein Bedürfnis nach Harmonie, während Chiron im Widder jene Stellen berührt, an denen dein „Ich“ noch um Autonomie kämpft. In den nächsten Wochen kann die Verbindung miteinander eine alchemistische Wirkung entfalten. In der Nähe wird das Miteinander nicht als Bedrohung, sondern als Heilimpuls verstanden.
Die Kunst besteht darin, zu erkennen, dass jede Reibung, jedes Missverständnis, jedes „Du verstehst mich nicht“ ein Tor zur Heilung ist – wenn du bereit bleibst, präsent zu sein, statt dich zu verschließen. Nur so können in Beziehungen Gegensätze vereint und Wunden zu Weisheit werden.
Der Neumond aktiviert das Bedürfnis, das individuelle Erleben in einen größeren Kontext einzubetten und durch die eigene Weltanschauung die Grenzen zu erweitern. Die „no kings“-Demonstrationen in den USA vom letzten Wochenende mit über 7 Millionen Teilnehmern spiegeln wunderbar wider, was es bedeutet, wenn sich Pluto (im Societyzeichen Wassermann), Jupiter (im fürsorglichen „I care for you“-Krebs), und Mond und Sonne (in der diplomatischen Waage) zu einem spannungsgeladenen Aspekt miteinander verbinden. Der Idealismus, den erwünschten Umschwung ohne (Waffen-)Gewalt zu erreichen, ist eine klassische Waage-Eigenschaft, denn die Waage will Ausgleichung und Harmonie um jeden Preis.
Das Quadrat deckt Machtspiele und verdeckte Kontrolldynamiken auf. Dieser Aspekt fordert dich auf der individuellen Ebene dazu auf, dir deiner unbewussten Bedürfnisse, Wünsche und Zwänge bewusst zu werden, die dich hinter den Kulissen antreiben. Um langjährige Beziehungsmuster zu verändern, musst du für deine Wahrheit einstehen.
HINWEIS:
Es verlangt etwas Übung, in Konflikten nicht sofort zu reagieren, sondern einen Schritt aus der Kampfarena zu machen und dich selbst zu fragen:
Was in mir will gesehen werden? Welche meiner alten Wunden melden sich, wenn jemand mir wirklich nahekommt – und bin ich bereit, sie anzuerkennen und zu benennen, anstatt sie zu verstecken?
Achte in dieser Woche auf den Moment, in dem du dich zurückziehst oder dich anpasst – und frage dich: Was will ich eigentlich ausdrücken? Was bedeutet für mich wahre Nähe – und wo verwechsle ich sie mit Verschmelzung? Wie kann ich meine Individualität bewahren, während ich in Liebe verbunden bleibe?
Sprich mit deinem Gegenüber über Energie, nicht über Schuld: Was benötigen wir, damit unser gemeinsames Feld lebendig bleibt? Welche Rituale könnten wir als Paar (oder du in deiner inneren Paar-Dynamik) pflegen, um das gemeinsame Feld zu nähren?
☿ ☌ ♂︎ in ♏︎
Merkur/Mars-Konjunktion in Skorpion
Merkur und Mars im Skorpionzeichen sind auf der Suche nach „der Wahrheit“. Das Problem bei diesem Begriff ist das gleiche wie beim Wort „Realität“: Beide sind zuerst einmal subjektiv. Die Skorpionaufgaben der beiden Planeten, die jetzt gerade alle zu tun haben, bestehen darin, aus den alten Narrativen unserer Gesellschaft auszusteigen, Dinge kritisch zu hinterfragen und die Mechanismen, die diese Scheinwahrheiten aufrechterhalten, einzustellen.
Die Wahrheit ist oft unangenehm. Sich in der aktuellen Situation wirklich eine eigene Meinung zu bilden und herauszufinden, was für einen stimmt, ist alles andere als bequem. Mars möchte Action, Merkur will darüber reden. Mars ist auch immer mit etwas Risiko verbunden – es kann gut sein, das nachzufragen und Widersprüche zu benennen, dein Gegenüber nerven kann oder man Menschen, die einem wichtig sind, damit enttäuscht. Doch nur ein offener Dialog kann zum harmoniesuchenden und sich miteinander verbinden wollenden Waage-Neumond echte Gemeinschaft bilden. Wenn Unstimmigkeiten angesprochen werden, entsteht Reibungswärme. Entweder eine Wärme, die wie ein Kaminfeuer wärmt, oder – wenn Empathie und Toleranz fehlen – ein Schwelbrand, der die Gemüter erhitzt.
Skorpion ist das Zeichen, in dem die Verwandlung zu Hause ist. Hier häutet sich die Schlange, hier verpuppt sich die Raupe zum Schmetterling, oder es ist ein Phönix, der aus der verbrannten Asche steigt. Es stirbt die alte Hülle, immer mit dem Ziel, frischer, stärker und größer als bisher zum Vorschein zu kommen.
HINWEIS:
Pluto, der die Planeten im Skorpionzeichen beeinflusst, und sein aktueller Richtungswechsel drängt nun dazu, die innere Transformation, die sich in den letzten Monaten vollzogen hat, zu integrieren.
Es mag sein, dass du dabei bist, eine Schwelle zu überschreiten: Dieser Neumond markiert für viele von uns eine Zeit bedeutender Enden und Anfänge und bietet uns die Möglichkeit, Veränderungen in unserer Außenwelt vorzunehmen, die unsere innere Transformation widerspiegeln.
♄ und ♆ zurück in ♓︎
Saturn: 2. September 2025 – 14. Februar 2026
Neptun: 23. Oktober 2025 – 26. Januar 2026
Manchmal fühlt sich das Ende eines Zyklus nicht wie ein Ende an, sondern wie ein stilles Nachhallen. Etwas in uns weiß: Es ist Zeit, leichter zu werden. Aber wie lässt man los, wenn man gar nicht weiß, woran man sich noch festhält?
Neptun folgt Saturn zurück in das Fische-Zeichen – und ruft uns auf, aufzuräumen, nicht im Außen, sondern im Inneren. Nicht indem wir noch mehr analysieren, sondern indem wir unterscheiden lernen: Was ist wirklich wahr – und was ist nur Gewohnheit, Angst oder Illusion?
Glück entsteht nicht durch das Anhäufen, sondern durch das Weglassen.
Saturn in den Fischen ist genau das: eine Einladung, Struktur in unser Seelenmeer zu bringen, damit das Wasser wieder klar wird. Wir verwechseln oft Loslassen mit Aufgeben. Aber das ist ein Missverständnis. Loslassen heißt: den Dingen erlauben, ihre wahre Form zu finden. So wie ein Fluss nur fließen kann, wenn er nicht gestaut wird.
In dieser Phase geht es nicht darum, noch ein Ziel zu setzen, noch ein Projekt zu starten, noch eine Wunde zu heilen. Es geht darum, ehrlich hinzusehen: Welche Gedanken, Verpflichtungen oder Beziehungen halten mich in einem alten Kapitel fest? Was hat seine Lektion erfüllt und darf jetzt zurück ins Meer gehen?
Saturn bringt die Disziplin, Neptun die Hingabe. Beide fordern uns auf, das Wesentliche vom Überflüssigen zu unterscheiden. Und das ist kein spirituelles Konzept – das ist angewandte Klarheit. Wenn du weißt, was dir wirklich wichtig ist, wird plötzlich alles einfacher.
HINWEIS:
Schreibe eine Liste mit allem, was gerade Energie zieht – Projekte, Menschen, Gedanken. Markiere, was sich nach Frieden anfühlt – und was nach Pflicht ohne Sinn. Wenn du unsicher bist, frage dich: Würde ich das heute wieder so wählen, wenn ich ganz frei wäre? Schaffe dir in dieser Woche stille Momente – kein Handy, kein Input. Nur Stille.
Klarheit entsteht, wenn das Rauschen aufhört. Handle weniger, aber bewusster – Qualität über Quantität und Tiefe über Tempo.
Wo verwechselst du Bewegung mit Fortschritt? Was hältst du fest, nur weil du Angst hast, dass ohne es nichts bleibt? Was würde bleiben, wenn alles Überflüssige wegfiele? Und bist du bereit, dieser Essenz zu vertrauen?
Mantra des Tages:
„Happiness is peace in motion“
nach Naval Ravikant

Planetenstände am 21. Oktober 2025 um 14:25 Uhr in Berlin
Sonne 28°21’ Waage
Mond 28°21’ Waage
Merkur 20°46’ Skorpion
Venus 9°29’ Waage
Mars 20°03’ Skorpion
Jupiter 24°25’ Krebs
Saturn rx 26°20’ Fische
Uranus rx 0°39’ Zwillinge
Neptun rx 0°01’ Widder
Pluto 1°22’ Wassermann
Nördl. Mondknoten 15°57’ Fische
Lilith 23°15’ Skorpion
Chiron rx 24°41’ Widder

☞ TIPP für Podcast-Fans
Alle zwei Wochen spricht Amélie auf Spotify jeweils zum Neu- und Vollmond über Sterne, Kometen, Energien, neue Chancen und Möglichkeiten. Hört doch mal rein bei AstroDisco! Einen Überblick aller Podcast-Folgen und noch mehr findest du HIER auf Instagram.
Mehr über Amélie Gebhard
Amélie Gebhard ist geprüfte Astrologin des Deutschen Astrologen-Verbandes e.V. und ausgebildet in Psychological und Evolutionary Astrology. Sie verbindet ihre Liebe zu den Sternen mit einem ganzheitlichen Ansatz, der Bewusstsein, Kreativität und innere Klarheit stärkt.
Ob in Beratungen, in ihrem Podcast AstroDisco oder hier in ihrer Kolumne – sie lädt dazu ein, die eigene Stimme im Rhythmus der Sterne wiederzufinden.
Mehr über ihre Arbeit findest du auf www.thestarsweare.com