Was eine gesunde Ernährung bei Brustkrebs leisten kann

Privat, Estée Lauder

Die Ernährungsweise bei Krebs ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Doch was und wie wir essen, kann bei einer Krebserkrankung eine entscheidende Rolle spielen. Passend dazu steht im 30. Jubiläumsjahr der Brustkrebs-Kampagne von Estée Lauder Companies die Ernährung im Fokus. Silvana Kara, 50, aus Berlin gibt uns einen Einblick in ihr Leben mit der Diagnose Brustkrebs und verrät, warum sie ihren Speiseplan nicht komplett geändert hat

Artikel in Kooperation mit Estée Lauder Companies

Eines vorweg: Es gibt nicht die eine pauschale Ernährungsweise bei Krebs. Je nach Krebsart, Stadium der Krankheit, Beschwerden und auch Körperbau sind die Ernährungsempfehlungen unterschiedlich und sehr individuell. Deswegen sollten sich Betroffene in jedem Fall mit einem Facharzt absprechen. Darin sind sich Wissenschaftler heute einig.

Eine abwechslungsreiche Mischkost mit frischen Zutaten kann den Genesungsprozess mit all seinen Begleiterscheinungen positiv unterstützen. Die Lebensqualität von Patienten kann enorm verbessert und das Rückfallrisiko gesenkt werden. Hauptziel bei einer Krebserkrankung ist es, den Körper mit ausreichend Energie und Nährstoffen zu versorgen, sodass das Immunsystem gut funktionieren kann und sich die Betroffenen wohlfühlen. Strenge Diäten und drastische Ernährungsumstellungen sind eine zusätzliche Belastung für den Körper und sollten vermieden werden.

Auch das gute Gefühl beim Essen ist wichtig. Genuss kann sich positiv auf die Psyche und das Wohlfühl-Level auswirken. Auch Evelyn H. Lauder, die Initiatorin der Brustkrebs-Kampagne von Estée Lauder Companies hat die Bedeutung gesunder Ernährung zur Vorbeugung und bei der Therapie von Krebs schon früh erkannt. Bereits 2006 thematisierte sie mit ihrem Kochbuch In Great Taste das Thema „Gesunde Ernährung bei Krebs“ und half Patienten mit Tipps und Rezepten.

Welche Rolle die Ernährung bei ihrer Erkrankung gespielt hat und heute noch spielt, verrät uns Silvana Kara, 50, aus Berlin in unserem Interview…

Brustkrebspatientin Silvana Kara
Diagnose Brustkrebs mit 47: Silvana war 21 Jahre bei bei einem Vermarkter eines großen Medienunternehmens. Momentan orientiert sie sich beruflich neu in Richtung Coaching.

HEYDAY: Liebe Silvana, wann genau hast du die Diagnose Brustkrebs erhalten? In welcher Phase deines Lebens – beruflich und privat – warst du zu diesem Zeitpunkt?

Silvana Kara: Ich werde diesen Tag sicher nie vergessen. Es war der 14.12.2018. Ich war damals 47 Jahre alt. Als mir die Ärztin das Ergebnis mitteilte, ahnte ich einen Tag vorher schon etwas… Ich war in einer inhaltlich fordernden beruflichen Situation – jedoch in einem sehr guten Umfeld. Ich hatte eine große Verbundenheit zu meinem gesamten Team und dem Unternehmen. Ich war die stellv. Unit-Leitung bei einem großen Verlag. Mein Vorgesetzter und ich haben uns sehr gut ergänzt. Ich war der Innen- und er der Außenminister. Ich war hoch motiviert und wollte Themen voranbringen. Ich habe meine Aufgabe geliebt. Doch als Führungskraft war ich stark eingebunden. Zeit war ein knappes Gut. Für mich selbst hatte ich kaum Zeit, da ich als alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern (zu diesem Zeitpunkt waren sie 14 und 9 Jahre) den Laden auch zu Hause organisieren musste.

Was ist dir dabei im ersten Moment durch den Kopf gegangen?

Vielleicht ein bisschen erschreckend im Nachhinein, aber ich habe meine Versicherungsordner gecheckt und bin die Worst-Case-Szenarien durchgegangen: Was passiert, wenn ich so lange raus bin, dass ich nur noch Krankengeld bekomme? Ich hatte Existenzängste. Erst zwei, drei Tage danach hatte ich zum ersten Mal richtige Todesangst. Ein dumpfes, überforderndes Gefühl, das ich zuvor nicht kannte. Ich habe gelernt, immer gut zu funktionieren. So bin ich auch durch die erste Zeit gegangen. Einfach weitermachen. Es ging eher um mein Umfeld, als um mich. Ich war erleichtert, dass meine Kinder schon so „groß“ waren. Ich hatte nicht mehr das Gefühl, sie schaffen es nicht ohne mich. Aber das auszusprechen, war eine große Überwindung für mich. Meiner Tochter habe ich auch nur gesagt, dass ich krank bin. Erst nach meiner Therapie fragte sie mich, wie eigentlich die Krankheit heißt. Es lag ihr schon lange auf dem Herzen, wir saßen auf dem Flughafen in Paris. 

Wie hast du dich wieder fangen können?

Ich hatte Glück und mir wurde nach der weiteren Diagnostik mitgeteilt, dass es sich um einen hormonellen Krebs handelt und dass es nicht so schlimm aussieht. Behandelbar, sozusagen. Da alle Frauen in meiner Familie mütterlicherseits an Brustkrebs gestorben sind, wurden weitere Untersuchungen durchgeführt, die einen genetischen Befund ausschließen sollten. Als dies dann auch so war, habe ich die unmittelbare Todesangst verloren.

Einer der entscheidenden Einflussfaktoren bei Krebs ist eine gesunde Ernährung. Wissenschaftler sind heute davon überzeugt, dass eine abwechslungsreiche Mischkost am besten geeignet ist, um das Krebsrisiko zu senken. Wie sah deine Ernährung bisher aus?

Ich habe mich immer recht gesund ernährt. Damit meine ich, dass ich selbst koche und völlig auf Fertiggerichte verzichte. Da ich Fast Food nicht mag, stand es auch nie auf meinem Speiseplan. Heute würde ich sagen, in jedem Fall habe ich zu viel Alkohol getrunken. Außerdem war ich Gelegenheitsraucherin.

Brustkrebspatientin Silvana Kara
Silvanas Speiseplan: ausgewogene Mischkost mit viel Gemüse, auch gerne roh, wenig Fleisch und Fisch und keine verarbeiteten Lebensmittel. Zudem kocht sie selbst und verzichtet auf Fast Food und Fertiggerichte.

Foto: Edith Forster Photography

„Verzicht, der sich negativ auf meine Wohlfühl- und Lebensfreude-Bilanz auswirkt,
ist für mich persönlich nicht der richtige Weg.“

Die Ernährung bei Krebspatienten ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Denn einseitige Ernährung, starre Diätpläne und ungewohnte Speisen können zu Beschwerden oder Mangelerscheinungen führen. Wie sieht dein Speiseplan im Detail aus und wie hast du ihn entwickelt?

Nach der Diagnose habe ich jeden Morgen Sellerie gepresst. Ich habe meinen Fokus noch stärker auf Gemüse gelegt – insbesondere grünes Gemüse. Ein weiterer Fokus war für mich das Thema Nahrungsergänzungsmittel. Ich dachte: Viel hilft viel. Das Thema Vitamin D hat mich stark beschäftigt. Dazu habe ich sehr viel gelesen und auch ausprobiert.

Wie unterscheidet sich deine Ernährung heute von deiner Ernährung damals? Hast du das Gefühl, dass deine heutige Ernährungsweise dir gut tut?

Da ich auf der Skala „bewusst essen“ recht weit oben stand, ist die Ernährung nicht die größte Veränderung, die sich in meinem Leben ergeben hat. Ich esse weiterhin Frisch und Fleisch, wenn auch viel weniger. Ich esse kein Schwein, sondern weißes Fleisch wie Huhn und Pute. Ob das mit meiner Krankheit zusammenhängt, das glaube ich nicht. Ich kaufe meine Lebensmittel fast ausschließlich im Bio-Laden. Auch auf verarbeitete Lebensmittel wie Wurst verzichte ich. Sicher esse ich heute mehr Rohkost – eine Möhre oder einen Kohlrabi, was ich früher selten gegessen habe. Ich würde gerne mehr auf Zucker und Kohlenhydrate verzichten. Dann wäre ich super happy mit meiner Ernährungsweise. Aber Verzicht, der sich negativ auf meine Wohlfühl- und Lebensfreude-Bilanz auswirkt, ist für mich persönlich nicht der richtige Weg.

Gesund geht auch lecker: Kampagnen-Initiatorin Evelyn H. Lauder stellt in ihrem Kochbuch „In Great Taste“ köstliche Gerichte aus frischen Zutaten vor. Das Buch ist mittlerweile leider ausverkauft und nur noch antiquarisch erhältlich.

Abgesehen davon weiß man mittlerweile auch, dass nicht nur zählt, was man isst: Auch die Energiebilanz, das Körpergewicht und das soziale Miteinander beim gemeinsamen Essen spielen eine große Rolle. Kannst du das bestätigen?

Unbedingt. Schnelles Essen, so nebenbei oder im Vorübergehen birgt die Gefahr, das Falsche zu essen – und vor allem nicht bewusst zu essen. Das sind die sogenannten Stress-Esser, bei denen sich die Kilogramm auf der Waage auf wundersame Weise vermehren. Gemeinsam das Essen zu genießen, kommt im Alltag leider viel zu kurz. Da können wir viel von den Südländern lernen.

Wie hat die Krankheit deine Einstellung zum Leben und zum Tod verändert?

Ich glaube, durch die Todesangst habe ich erstmals das Bewusstsein dafür entwickelt, dass der Tod real ist. Unabhängig davon, ob mal jung oder alt, krank oder gesund ist.

Die Frage Stell dir vor, du hast nur noch ein halbes Jahr zu leben, was würdest du tun? finde ich inzwischen völlig bescheuert! Denn jeden von uns wird es treffen. Niemand von uns weiß, wann der Zeitpunkt kommt. Das halbe Jahr kann also bereits begonnen haben. Diese Wirklichkeit gilt es zu begreifen. Die Zeit ist jetzt! Jetzt machen.

Hast du einen Tipp, um anderen Betroffenen Mut zu machen und besser mit der Krankheit umzugehen?

Ich möchte allen Mut machen, ihren eigenen Weg zu gehen und in ihrem eigenen Tempo! Es gibt so viele gut gemeinte Ratschläge, die einen überfordern, weil man vielleicht noch nicht so weit ist oder weil sie einen gar nicht betreffen. Jeder ist anders und braucht auch etwas anderes.

„Ich möchte allen Mut machen, ihren eigenen Weg zu gehen und in ihrem eigenen Tempo! Jeder ist anders und braucht auch etwas anderes.“

Essen war bei mir nicht die elementarste Veränderung nach der Krankheit. Einfach, weil es bereits stark in meinem Bewusstsein verankert war. Meiner Überzeugung nach macht es einen wesentlichen Unterschied, ob der Körper gute oder schlechte Nahrung bekommt. Damit meine ich den Gegesatz von frischer, ausgewogener oder eben industriell hergestellter Nahrung, bei der man die einzelnen Zutaten nicht mal kennt. Wie heißt es so schön: Du bist, was du ist!

Ich hatte dafür eine Menge anderer Wachstumsfelder: Ich durfte lernen, dass ich wichtig bin und kann jetzt Nein sagen. Ich bin sicher, es gibt viele Betroffene, die das nicht lernen müssen. Bei aller Andersartigkeit gibt es vielleicht eine Schnittmenge, die allen helfen kann: der Resilienzfaktor Optimismus. Optimismus könnte – für diese Situationen – übersetzt werden mit: Die Situation als vorübergehende Situation annehmen, die nicht das ganze Leben betreffen muss und erkennen, dass man selbst etwas tun kann (Stichwort: Selbstwirksamkeit). Vielleicht geben diese Sätze die Kraft, um diese Lebensphase durchzustehen.   

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Sich selbst und Anderen mit den pink products etwas Gutes tun…

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Highlight der Brustkrebs-Kampagne ist der von Estée Lauder Companies mit einem Event am 20. Oktober 2022 unterstützte Start kostenloser Ernährungsworkshops für Krebspatientinnen, die die gemeinnützige Organisation DKMS LIFE Ende dieses Jahres als Pilot-Seminarreihe starten wird. Unter dem Motto „Kochen, Essen, Wohlfühlen“ können die Teilnehmerinnen die geeignete Ernährung bei Krebs kennenlernen und sich beim gemeinsamen Kochen und Essen untereinander austauschen.

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Wo geht das Geld hin? Spenden der limitierten pink products der Estée Lauder Companie Marken gehen hierzulande an gemeinnützige Organisationen wie etwa Brustkrebs Deutschland e.V. und DKMS LIFE, die umfassende Hilfe anbieten und betroffenen Frauen zur Seite stehen. 2021 konnten beide Organisationen sowie die gemeinnützige Organisation Outdoor against Cancer mit insgesamt mehr als 60.000 Euro unterstützt werden.





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