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„Einmal Weltmeisterin sein – und noch viel mehr!”

Anja Frers

Im letzten Jahrhundert waren die meisten Frauen noch festgefahren in ihrer Rolle – nur wenigen gelang es, sich selbst neu zu erfinden. Die Münchner Fotografin Anja Frers wagte mit der heute 77-jährigen Eulalia Strög ein fotografisches Experiment, in dessen Rahmen die Protagonistin ganz frei in Rollen schlüpfen konnte, die sie schon immer einmal ausleben wollte …

Eulalia Strög Anja Frers Oliver Rauh Heiko Pallach rollenspiel

Same Same But Different (etwa: „alles gleich, aber anders“) – so heißt Anja Frers’ Projekt, das ein wenig an das Schaffen der US-Amerikanerin Cindy Sherman erinnert, die als eine der renommiertesten Fotokünstlerinnen des 20. Jahrhunderts gilt. Ab der späten Siebzigerjahre setzte sich Sherman mit Identität im Allgemeinen und weiblichen Stereotypen im Besonderen auseinander, schlüpfte in immer neue Rollen, stellte verschiedenste fiktive Personen dar – und fotografierte sich dabei selbst.

Bei Anja Frers läuft die Sache allerdings etwas anders: Hier ist es ein Model, das in diverse Wunschrollen schlüpfen darf. Und was bei Sherman als gesellschaftspolitischer Kommentar zu deuten war, der in seiner anklagenden Wucht mitunter groteske Züge annahm, sind Frers’ Porträits im Kontext der relativen Freizügigkeit zu verstehen, in der die Frauen von heute leben – dazu aber auch als Appell, sich die verfügbaren Freiheiten auch zu nehmen und genüßlich auszuleben.

Gemeinsam mit Eulalia Strög realisierte die Künstlerin über einen längeren Zeitraum hinweg eine Fotostrecke, wobei sich ihr Model bei jedem Motiv eine neue Identität aussuchen konnte. „Eulalia ist eine jung gebliebene Kreative und ausdrucksstarke Frau, die man nur bewundern kann. Es hat ihr Spaß bereitet, sich in unterschiedliche Aspekte ihrer Persönlichkeit einzufügen, und diese auch auszufüllen,“ erzählt Anja. „Jede individuelle Person birgt in sich einen ganzen Reigen von Persönlichkeiten, die in unterschiedlichen Situationen wandelbar, facettenreich und unbegrenzt sind. Meist jedoch will uns die Gesellschaft in eine spezielle Rolle pressen, in der wir dann ausharren sollen.“

Jede Menge Inspiration, um festgefahrenen Rollen zu entfliehen und sich selbst neu zu erfinden, bieten die Fotos, die Anja und Eulalia gemeinsam erstellt haben. Lust, das auch mal auszuprobieren? Mit Hilfe einer guten Freundin oder eines Selfie-Sticks kann das sicherlich gelingen und viel Spaß bringen – also einfach mal loslegen…!

Rollenspiel als Seelenspiegel – einmal im Leben Weltmeisterin, Polizistin, Engel, Teufel, Harlekin, Hausfrau, Mann, oder einfach nur mondän sein …

Produktionsteam: Fotografie: Anja Frers, Kostüm, Haare & Make-up: Heiko Palach, Styling: Oliver Rauh, Model: Eulalia Strög


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Über Anja Frers

Fotokünstlerin Anja Frers widmet sich einem Thema, und setzt sodann ihre Kreativität entsprechend der Persönlichkeit des jeweiligen Models frei, das sie stets in den Mittelpunkt ihrer Inspiration stellt. Ihre Arbeit ist immer präzise und von Tiefe geprägt. „Bei meinen Modeshootings etwa möchte ich nicht, dass die Models nur Kleiderbügel sind. Es ist wirklich wichtig für mich, ihre eigene Persönlichkeit zu entwickeln und zu präsentieren. Ich würde meinen Stil als sinnlich, malerisch und poetisch beschreiben. In meiner Fotografie dreht sich alles um Tiefe und Gefühle.”
Mehr zu Anja und ihrem Werk erfährt man auf ihrer Webseite.

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