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Vom Sichtbaren zum Verborgenen

Cloat Gerold

HEYDAY auf Hausbesuch: Künstlerin Christina Hofbauer öffnet uns für unsere Homestory die Türen ihrer Berliner Atelierwohnung – der Ort eines Neuanfangs, Freiraum, Ruhepol und lebendige Kreativ-Werkstatt zugleich

Christina Hofbauer Interview Heyday Magazine Cloat Gerold

Ein Besuch bei Christina Hofbauer ist ein rundum angenehmes und inspirierendes Erlebnis: Die Künstlerin (54) empängt uns mit leckeren Häppchen und plaudert gleich munter drauflos. In der geräumigen und ebenso kreativ wie stilvoll gestalteten Atelierwohnung sind ihre meist großformatigen Ölgemälde der absolute Blickfang: Astronauten schweben im Raum, Kinder blicken in die Ferne, Frauen erzählen durch Mimik und Gestik jedem Betrachter eine ganz individuelle Geschichte. In entspannter Atmosphäre sprechen wir mit Christina unter anderem über das Auf und Ab des Lebens, persönliche Freiräume, und wie es sich anfühlt, sich ganz der Kunst zu verschreiben.

HEYDAY: Liebe Christina, man sagt ja, dass jedes Ende ein neuer Anfang ist. Nach dem Aus einer Beziehung hast Du Dich für einen Neubeginn in Berlin entschieden. Warum Berlin? Was schätzt Du an Berlin, was inspiriert dich? 

Christina Hofbauer: Ich bin in Berlin aufgewachsen und verließ es der Liebe wegen für Solothurn in der Schweiz. Von dort bin ich regelmäßig gependelt, meine Wohnung in Berlin hatte ich stets behalten. Sie war mein Rückzugsort, den ich nicht aufgeben wollte. Nach dem Ende der Beziehung wollte ich ganz zurück nach Berlin, auch wenn ich in der Schweiz liebe Menschen kennenlernen durfte.  

Und hier lebe ich jetzt seit einem Jahr wieder in meiner großen Wohnung, in der sich gleichzeitig mein Studio befindet. Bei meiner Familie, meinem Bruder. Hier kann ich mich fallen lassen. Die Trennung war anstrengend genug, da wäre ein kompletter Neuanfang zu viel gewesen. Außerdem lernte ich durch den Abstand in den Jahren in der Schweiz, Berlin immer mehr zu schätzen. Hier kann jeder sein, wie er möchte. Berlin ist eine offene Stadt, in der die Ansicht „leben und leben lassen“ vorherrscht. Die Leute sind unaufgeregt und offen.

Wie hat sich Dein Leben seitdem verändert? Arbeitest Du hier anders als zuvor?

Klar, ich musste mich erstmal wieder an das Großstadtleben gewöhnen, vor allem da ich vorher stark auf die Natur fokussiert war. Manchmal fehlt da nun die Stille. Aber einst wie jetzt stehe ich früh auf, trinke meinen Kaffee und setze mir mein Ziel für den Tag, das ich erreichen möchte. Manchmal klappt es, manchmal nicht. Ich arbeite mich an meinen Bildern und Ideen entlang und genieße den Freiraum. Das ist großer Luxus! Denn es gibt Tage, an denen man sich sperrt, und erst gegen 17 oder 18 Uhr in den Fluss kommt. Doch das macht nichts. An solchen Tagen arbeite ich, wenn ich bereit dazu bin.

Du kommst eigentlich aus der Mode-Branche. Wie hast Du zur Kunst gefunden?

Ja, ich habe erst eine richtig schnöde Schneiderlehre gemacht, dann Modedesign studiert und später in einer Assistenzstelle gearbeitet. Aber nach zwölf Jahren in dem Bereich beschloss ich, mich der Kunst zu widmen. Gemalt und gezeichnet habe ich durch mein Studium schon immer, auch figurativ. Mein damaliger Mann gab mir dann die Möglichkeit, der Kunst nachzugehen. Also ging ich in einen Baumarkt, kaufte Dispersionsfarbe und riesige Pinsel, weil ich Lust hatte, auf großen Flächen zu malen. Mir selbst sagte ich: „Wenn das klappt, dann bleibst du dabei!“ Und siehe da: es klappte. Mit der Zeit fand ich dann meinen Weg zur Ölmalerei.

Es ist einfach schön, am Ende etwas in der Hand zu halten. Mir fehlt die Modewelt nicht. Ich bin zwar ein ästhetischer Mensch und liebe alles Schöngeistige, aber die Malerei bietet eine andere Qualität. Die Mode ist schnelllebig und der Zirkus drum herum ist wirklich nicht ohne. Sich fünf Tage lang über das richtige Rot streiten – das kann’s nicht sein. Das soll jetzt nicht falsch rüberkommen: Mode ist wichtig und wunderbar, aber die Arbeit in dieser Welt hat sich für mich irgendwann nicht mehr richtig angefühlt. Man muss ganz oben in der Branche sein, um sie immer wieder durch Herausforderungen genießen zu können. Ich bin meinem damaligen Traum gefolgt, habe ihn mir mit der Arbeit in der Modewelt erfüllt – und dann habe ich das Leben in einer anderen Form kennen gelernt. Malerei ist nicht so hohl – Mode ist viel oberflächlicher.

Christina Hofbauer Interview Heyday Magazine Cloat Gerold

Christina Hofbauer Interview Heyday Magazine Cloat Gerold
Fließende Übergänge: Wohnlichkeit und Atelier-Ambiente ergänzen sich perfekt

Was waren Deine ersten und entscheidenden Impulse, Bilder zu malen?

Menschliche Abbildungen interessierten mich schon immer. Die Ambivalenz, Stärken und Schwächen. Am Ende muss es nicht das perfekte Glanzbild sein. Das sind wir alle nicht. Aber meine Abbildungen zeigen eine Persönlichkeit, die vielleicht durch Erfahrungen zerbrochen ist. Mich reizt es schon immer, Emotionen über das Bild eines Menschen zu transportieren – durch Blicke, Mimik, Gestik. Das Sichtbare und das Verborgene zeigen. Viele meiner Frauen sind halb verdeckt durch Haare oder Bewegungen. Ich finde das viel spannender als direkt alles offensichtlich zu zeigen.

Bei meinen Arbeiten geht es um den Moment, der etwas Verhülltes zeigt. Begegnen wir Menschen persönlich, sehen wir etwas und jemanden. Aber was sehen wir wirklich? Trotz des direkten Blicks in das Gesicht der Person gegenüber können wir nicht alles sehen. Dieses Thema finde ich generell spannend. Die Situationen, und alles was ich male, findet Inspiration im Alltag. Man erkennt in den kleinen Dingen eine Mischung aus „was kann ich sehen?“ und „was glaube ich zu sehen?“. Dieses Spiel ist wichtig und schon immer Teil unseres Lebens. Ich mag Menschen, versuche keine Urteile zu fällen, sondern zu verstehen.

Wird heute zu viel und schnell geurteilt?

Unbedingt! Es ist sozusagen die Pest unserer Zeit. Menschen urteilen zu viel. Auf allen Gebieten. Das soll nicht heißen, dass man nicht über Ansichten diskutieren soll! Aber man sollte das Ergebnis stets offen halten. Leider wird oft zu schnell ein Urteil gefällt. Jemand ist zu dick, zu dünn, zu jung oder zu alt. Aber warum denn? Unsere Zeit ist so fragil. Die heutigen Bedingungen und Anforderungen zu erfüllen, ist nicht so einfach.

Welche Rolle spielt Kunst in Deinem Leben? Welche Möglichkeiten bietet sie Dir, und welche Perspektiven dem Betrachter?

Ich war schon immer umgeben von Kunst. Meine Familie schleifte mich als Kind durch Museen. Kunst schaue ich mir sehr gerne an und noch lieber beschäftige ich mich damit. Aber ich hinterfrage nicht, ob jemand meine Werke für Kunst hält. Ich gehe generell nur dem nach, was ich auch wirklich machen möchte. Einzig meiner Idee und meinem Verlangen folge ich. Nur so kann man Geschichten erzählen.

Es liegt im Auge des individuellen Betrachters, was meine Kunst ihm bietet. Jeder sieht seine eigene Geschichte darin. Aber ich möchte gerne, dass der Betrachter verweilen kann. Ich schaffe Charaktere, in denen immer etwas Neues gefunden werden kann. Geht es einem gut, sieht man andere, vielleicht positivere Eigenschaften als an schlechten Tagen. Kunst ist aber generell ein Gewinn für jeden – wie alles Kulturelle. Kultur lässt einen weiten Blick zu – und für alle, die sich damit beschäftigen, ist sie eine Bereicherung.

Christina Hofbauer Interview Heyday Magazine Cloat Gerold
Christina Hofbauer Interview Heyday Magazine Cloat Gerold
Christina Hofbauer Interview Heyday Magazine Cloat Gerold

Christina Hofbauer Interview Heyday Magazine Cloat Gerold
Ihre Ölfarben mischt Christina auf einem Bilderrahmen, der als Glas-Palette dient

Christina Hofbauer Interview Heyday Magazine Cloat Gerold
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Kunst ist brotlos, sagen viele. Kannst Du das unterschreiben?

Durch die Alimente meines Ex-Mannes habe ich das Glück, eine finanzielle Sicherheit zu haben. Das verschafft mir Luft. Ich muss nicht überlegen, wie ich meine Miete zahle. Vor diesem Hintergrund ist es mir möglich, weiter meiner Malerei nachzugehen. Malen ist etwas, das ich machen muss! Aber ich weiss, dass ich mich in einer privilegierten Situation befinde. Klar, es ist kein Beruf, der einen reich macht. Jedenfalls nicht, ohne in einem gewissen elitären Zirkel zu stecken.

Aber das ist in allen kreativen Berufen so. Es sei denn, man ist ein gehypter Jung-Star. Dazu kommt noch, dass es so viele Kreative gibt und dadurch eine wahnsinnige Konkurrenz. Man muss sehen, dass man Menschen anspricht, die an der eigenen Kunst interessiert sind. Leicht ist das sicher nicht. Aber ich bin optimistisch. Meine Arbeiten sind gut. Irgendwann öffnen sich die richtigen Wege und dann wird man sehen, wie meine Kunst anderen gefällt und ankommt.

Welche Eigenschaften braucht man, um als Künstlerin zu arbeiten? 

Vor allem braucht man Leidenschaft, die einen so treibt, dass man gar nicht anders möchte. Motivation muss man dann nicht mehr suchen, sondern einfach an sich glauben und dran bleiben. Sicher gehören auch Eigenschaften wie Disziplin dazu – aufstehen und machen! Nicht quatschen, sondern machen!

Was motiviert Dich als Künstlerin? Wie gehst Du mit kreativen Blockaden um?

Immer weiter machen. Ausprobieren. Neugierig sein. Mir immer wieder neue Herausforderungen stellen, das motiviert mich. Vor meinem geistigen Auge habe ich eine Idee, die ich anschließend auf eine große, weiße Leinwand bringen will. Natürlich verirrt man sich manchmal auch. Es entsteht etwas unerwartet Neues. Aber in den meisten Fällen folge ich meinem Gedankenentwurf. Irgendwann gibt es einen Punkt, an dem ich weiß: Es kommt zu dem, was ich mir vorgenommen habe. Dann geht es nur noch um technisches Können und Fleißarbeit.

Und daraufhin folgt ein Punkt, an dem ich mich verabschiede. Am Ende eines Bildes bin ich beinahe schon beim nächsten. An diesem Punkt ändere ich nichts mehr. Im Gegensatz zur der anfänglich engen Bindung, fühle ich dann einen inneren Abstand. Dann gehe ich zum nächsten Werk, das an das Vorherige anknüpft. Meine Bilder bauen aufeinander auf – auch wenn der Betrachter die Verbindung nicht immer sieht. Aber meine Bilder zeigen nur eine situative Aufnahme von Geschichten, die ich erzähle. Ja, und am Ende eines Bildes bin ich zufrieden. Ich sehe, was ich „habe“ nicht, was ich „hätte“.

Christina Hofbauer Interview Heyday Magazine Cloat Gerold
Christinas großformatige Ölgemälde erzählen jedem Betrachter eine ganz eigene Geschichte – und sind ein garantierter Hingucker in jedem Ambiente

„Mich reizt es schon immer, Emotionen über das Bild eines Menschen zu transportieren – durch Blicke, Mimik, Gestik. Das Sichtbare und das Verborgene zeigen“

Christina Hofbauer Interview Heyday Magazine Cloat Gerold

Wo findest Du Inspirationen für deine Werke und wie startest Du ein neues Projekt? 

Meine Ideen-Kladde ist voll bis oben hin! Aber meine Inspirationen hole ich mir im Alltäglichen. Die Inspiration für meine Frauenbildnisse kam zum Beispiel aus einer jeweiligen Stimmung heraus. Meine Bilder sind Abbilder von Emotionen. In Bewegungen von Menschen steckt so viel Identität. Wie bewegt man sich, wie steht oder was zieht man an. Das sind alles Spiegel unseres Innen. Deshalb möchte ich nur einen angehaltenen Moment darstellen. Das erlaubt dem Betrachter, sich selbst eine Geschichte davor und danach vorzustellen, sich einen Charakter zu erfinden.

Instagram eröffnet auch für Künstler neue Möglichkeiten. Wie relevant sind die sozialen Medien für Deine Kunst?

Ich glaube Social-Media-Präsenz ist heute unverzichtbar – Präsentation, Veranstaltungshinweise, Informationen. Die Plattformen ersetze keinen Besuch im Museum oder die Solo-Ausstellung eines Künstler, aber das Internet kann Neugierde wecken und einen Weg aufzeigen. Ich sehe Social Media als eine Art Teaser. 

Was hat es mit Deiner Astronauten-Serie auf sich?

Ich wollte jemanden in einem schwebenden Zustand und komplett verhüllt darstellen. Man ahnt, wer unter dem Astronautenanzug steckt, aber wirklich weiß man es nicht. Vor allem war der Kontrast wichtig für mich. Ein Astronaut im Dschungel? Dadurch entsteht eine Mystik, an der man hängen bleibt. Sich fragt: Warum landet er in einem Dschungel? Was macht er da?

Dieses Motiv kann man vielfältig auslegen. Der Mensch, der sich schützen muss, in einer Natur, die zugrunde geht. Wobei man im gleichen Zug auch denken könnte: Wer muss sich vor wem schützen? Eigentlich ja die Natur vor dem Menschen. Es ist ein Spiel aus Kontrasten, inhaltlich wie bildlich. Genau deshalb kann man an der Serie hängenbleiben. Die vielen Aspekte lassen unendlich viele Interpretationen aufkommen.

„Die Angewonheit, zu viel und zu schnell über Menschen zu urteilen, ist sozusagen die Pest unserer Zeit

Christina Hofbauer Interview Heyday Magazine Cloat Gerold
Christina Hofbauer Interview Heyday Magazine Cloat Gerold

Online-Galerien, digitale Ausstellungen – Corona hat auch die Kunstbranche verändert. Wie hat sich die Krise auf Deine Arbeit ausgewirkt? Was hälst Du von der Digitalisierung in der Kunstszene?

Wider Erwarten hatte Corona große Auswirkungen. Ich hatte gedacht, mich würde das alles nicht so stark treffen, weil ich schon immer alleine arbeite. Doch als ich zu Beginn der Quarantäne mit der Arbeit an einem Selbstbildnis begann, tauchten unerwartet viele Hürden auf. Das hatte ich so nicht erwartet. So ganz ohne menschlichen Austausch leben … das war gruselig! Ich liebe soziale Kontakte und Menschen! Um meine Geschichten erzählen zu können, brauche ich das auch. Als das aber wegfiel, wirkte es lähmend auf mich.

Auch für Galerien war es wahnsinnig schwierig. Das direkte Betrachten eines Bildes ist etwas völlig anderes, als eine virtuelle Begegnung. Digitalisierung in der Kunst bietet eine Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen. Aber sie ersetzt nicht den direkten Kontakt und kann auch nicht die Wirkung eines Bildes wiedergeben, die sich einstellt, wenn man direkt davor steht. Das sehe ich schon bei Fotos meiner Gemälde. Daran könnte ich verzweifeln! Das ist auch der Grund, weshalb ich nicht Skype oder FaceTime verwende. Das digitale Bild kann man schnell falsch deuten und genau das möchte ich nicht.

Erst seit hundert Jahren dürfen Frauen an den europäischen Kunstakademien studieren. Die Nationalsozialisten haben Frauen in der Kunst dann zurückgedrängt. Wie siehst Du die Situation von Frauen in der Kunstbranche damals und heute?

Es ist wirklich unvorstellbar. Schon immer gab es Wellen, die Frauen nach vorne schwappten. Aber danach ebbten sie wieder ab. Ich glaube daran hat sich nicht wirklich etwas geändert. Vielleicht befinden wir uns jetzt an einem Scheidepunkt, an dem es um generelle Gender-Fragen geht. Vielleicht bietet das die Möglichkeit, das vorherrschende Denken über zwei strikt getrennte Geschlechter aufzuheben.

Aber Männer gestalten heute immer noch die Kunstwelt. Sie entscheiden, was in Museen kommt und was nicht. Zumindest sind die meisten großen Galeristen Männer. Marian Goodman ausgenommen (Anm. d. Red.: Die Marian Goodman Gallery für zeitgenössiche Kunst ist eine der angesehensten und einflussreichsten Galerien der Welt).

Das Thema Geschlechter und Kunst ist und bleibt ein heikles Thema. Ich kann diese strikte Trennung und Ungleichheit nicht nachvollziehen. Unsere Gesellschaft braucht noch diesen einen, neuen Schub, um die Geschlechtergrenzen aufzuheben. Aber ganz ehrlich? Bis dahin ist es noch ein langer Weg …

Christina Hofbauer Interview Heyday Magazine Cloat Gerold
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Gehen Frauen anders an Kunst heran als Männer? 

Für mich ist das Thema befremdlich. Also, nein, das glaube ich nicht. Insofern nicht, als ich denke, dass es endlose Möglichkeiten gibt, an Kunst heranzugehen. Es gibt unendliche Möglichkeiten, wie Frauen rangehen und unendliche wie Männer rangehen. Es gibt vielleicht Schnittstellen, aber die sind mit Sicherheit Geschlechter-unspezifisch. In meiner Kunst spielt das auch überhaupt keine Rolle. Nicht in der Ausführung des Werks oder mit dem Werk an sich. Es gibt so viele Männer, die feminine Herangehensweisen haben und umgekehrt.

Unterm Strich sind wir alle Mensch. Das kristallisiert sich jetzt auch in der großen Gender-Frage immer mehr heraus. Es geht überhaupt nicht darum, wie man als Mann oder Frau ist. Sondern wie man als Mensch ist. Darauf sollte sich auch die Kunst-Szene einstellen. Das Urteil weglassen, die Frage, ob Mann oder Frau ein Werk geschaffen hat, eliminieren. Nur die Kunst an sich sehen!

Was wünschst Du Dir für Dich privat und als Künstlerin für die Zukunft?

Ich wünsche mir, weiterhin die Möglichkeit zu haben, meiner Leidenschaft nachgehen zu können. Dabei bleiben. Und immer im Austausch mit Menschen sein, das ist mir sehr wichtig. Das sind meine Träume. Gar nicht so bescheiden oder? Aber sie haben für mich einen unbeschreiblichen Wert.

Christina Hofbauer Interview Heyday Magazine Cloat Gerold

Fotos: Cloat Gerold, Produktion: Thorsten Osterberger, Produktionsassistenz: Sara Spenner

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Über Christina Hofbauer

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Christina Hofbauer wurde 1966 in Marburg geboren und wuchs in Berlin auf. Nach dem Designstudium für Mode, und aufgrund ihrer großen Leidenschaft für das Zeichnen, hat Christina Hofbauer 2001 mit der Malerei begonnen.

Sich mit Farben auf großen Flächen auszutoben, reizte sie so sehr, dass sie sich als Autodidaktin nun ganz der Malerei hingibt. Die Figurative Malerei lag für sie auch wegen ihres Studiums nahe. Das Interesse an der Darstellung von Frauen, Stofflichkeiten und sensiblen Stimmungen verarbeitet Christina in ihren Bildern.

Ihre Bilder sind Momentaufnahmen, Szenen voller Verletzlichkeit, ruhige Momente, die Raum für Geschichten lassen und den Betrachter dazu auffordern, ihre Werke ganz subjektiv zu interpretieren. Dabei steht ein zärtliches Gefühl für den Menschen immer im Vordergrund.

Christina Hofbauer lebt und arbeitet in Berlin; mehr zu den Arbeiten der Künstlerin HIER.


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