Mido – Messe mit Durchblick: HEYDAY spähte auf der internationalen Brillenmesse in Mailand die Trends von morgen aus

Pietro S. D'Aprano/Getty Images for Mido

Brillen sind nicht einfach nur Accessoires. Sie sind ein Statement – vor allem für viele unserer Leserinnen. Grund genug für HEYDAY, die Mido, eine der weltweit größten Brillenmessen, zu besuchen. Vom dezent-federleichten Modell bis hin zum extravaganten Hingucker – Stephanie Neubert probierte unzählige Brillen, informierte sich über Nachhaltigkeit in der Produktion und unterhielt sich mit zwei Branchen-Expertinnen…

HEYDAY-Gründerin Stephanie Neubert auf der internationalen Brillenmesse MIDO in Mailand (2023)

Auf Trend-Jagd in Mailand: Im Februar hielt HEYDAY-Gründerin Stephanie auf der Mido Ausschau nach interessanten und nachhaltigen Brillen-Modellen für die HEYDAY-Community.

HEYDAY-Gründerin Stephanie Neubert auf der internationalen Brillenmesse MIDO in Mailand (2023)

Wo findet man die neuesten, innovativsten und interessantesten Brillen aus erster Hand? Auf der Mido in Mailand – eine der weltweit bekanntesten Optik-Fachmessen. Als ich die Einladung zur Mido erhielt, war mir noch nicht klar, was mich genau erwartet. Bis ich mich Uta Geyer, Inhaberin des angesagten Optikers Lunettes Selection, fragte, ob ich sie auf ihrer Tour begleiten möchte. Da wusste ich: Eine solche Gelegenheit bekommst du nie wieder! Uta zeigte mir nicht nur ein paar ihrer Lieblingslabels, sondern nahm mich auch mit in die heiligen Hallen ihres Vintage-Brillen-Händlers. Für mich als Vintage-Fan war das ein ganz besonderer Moment. So viele außergewöhnliche Brillen habe ich noch nie anprobiert. Meine Favoriten: alte Fendi-Modelle und die Statement-Brillen der Marke Kuboraum aus Italien.

HEYDAY-Gründerin Stephanie Neubert auf der internationalen Brillenmesse MIDO in Mailand (2023)
HEYDAY-Gründerin Stephanie Neubert auf der internationalen Brillenmesse MIDO in Mailand (2023)

HEYDAY-Gründerin Stephanie Neubert auf der internationalen Brillenmesse MIDO in Mailand (2023)

Breites Rahmenprogramm

Zu meinen Highlights der Messe zählen neben der exklusiven Tour mit Uta (an dieser Steller noch mal vielen Dank dafür) auch die zahlreichen Events und Preisverleihungen wie der Auftritt von Nick Cerioni. Der Kreativdirektor und Promi-Stylist gab in der Talkreihe „How to“ wertvolle Tipps, wie man seinen Look und seine Persönlichkeit mit einer Brille betonen kann. Weitere „How to?“-Themen: die Inneneinrichtung von Augenoptikergeschäften (mit dem Architekten Martino Berghinz) sowie Kommunikation und Kreativität (mit der Forscherin Luisa Aschiero und dem multidisziplinären Künstler Felice Limosani). Auch in Sachen Female Empowerment ist die Mido aktiv. Das ANFAO-Projekt Empowering Optical Women Leadership unterstützt Frauen auf dem Weg zu einer Führungslaufbahn in der Brillenindustrie. Finden wir großartig!

Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind mittlerweile nicht nur in der Mode, sondern auch in der Brillenbranche extrem wichtig. Immer mehr Firmen versuchen Brillen herzustellen, die fair und umweltschonend erzeugt werden und gleichzeitig modisch sind. Die Mido hat diesem Thema jetzt einen eigenen Preis gewidmet. Der CSE – Certified Sustainable Eyewear Award bewertet Produkte anhand ihrer ökologischen und sozialen Auswirkungen, wobei der gesamte Lebenszyklus des Produkts berücksichtigt wird: Recycling von Materialien, Reduzierung des Verbrauchs in Produktions- und Vertriebsprozessen, optimale Nutzung der Lieferkette, Abfallvermeidung, Grad der Wiederverwertbarkeit und die Nutzung erneuerbarer Energien. Die aktuellen Gewinner sind unter anderem Neubau Eyewear aus Österreich und Eyewear 4 you aus Italien.

Brillenmodell auf der internationalen Brillenmesse MIDO in Mailand (2023)
Ein großer Trend – nachhaltig hergestellte Brillen, die zudem cool aussehen. Iris Apfel hätte an so manchem Modell ihre helle Freude gehabt…

Das sagt die Expertin


Uta Geyer, Inhaberin von Lunettes Selection in Berlin

Die studierte Film- und Kulturwissenschaftlerin ist ein Fan von Design-Klassikern – auch Brillen gehören dazu. 2006 gründete Uta mit Lunettes Selection ihren ersten Shop in Berlin. Mittlerweile findet man in drei Stores exklusive Vintage-Brillen und handgemachte Eyewear aus aller Welt, 2011 lancierte Uta ihre erste eigene Lunettes Kollektion. Weg vom Mainstream: Uta ist es wichtig, eine Alternative zum klassischen Optiker zu bieten. Mit ihrem Retail-Konzept für Vintage & Contemporary Designer-Brillen und ihrer eigenen Linie ist sie heute weltweit erfolgreich.
Hier geht es zum Onlineshop

Warum ist es wichtig, Messen wie die Mido zu besuchen?

Ja, in Zeiten von Social Media könnte man meinen, dass Messen gar nicht mehr relevant sind. Ich folge sehr vielen Eyewear Brands und habe dadurch das Gefühl, bereits alle Neuheiten zu kennen. Sobald ich auf der Messe bin, wird mir bewusst, wie wenig Fotos von einem neuen Modell – sei es Brille oder Sonnenbrille – zeigen können. Denn um ein neues Modell wirklich zu verstehen, muss man es getragen haben.

Erst dann wird klar, wie die Proportionen verteilt sind und wie es insgesamt im Gesicht sitzt. Man sieht, wie das Modell auf der Nase und den Ohren liegt, ob die Linienführung des Designs sich positiv oder negativ auf die Gesichtszüge der Trägerin auswirken und ob die Farben der Haut schmeicheln oder eher nicht.

Gerade mit zunehmendem Alter wird die Linienführung im Gesicht immer wichtiger. Brillen sollten die Gesichtszüge liften und positiv beeinflussen. Auch ein wichtiger Punkt: Man spürt, wie schwer das Modell tatsächlich ist – was den Tragekomfort stark beeinflusst. All das lässt sich über Fotos nur schwer einschätzen.

Was macht die Mido so besonders?

Die Mido gehört neben der Silmo in Paris zu den bedeutendsten Eyewear Messen weltweit. Daher stellen sich dort auch aufsteigende, junge, internationale Marken vor. Ich hatte das Glück, die Gründer einer brasilianischen Marke kennenzulernen, die ich seit 2022 auch in meinen Stores führe. Dieser persönliche Kontakt macht ein Produkt noch wertvoller. Neben internationalen Marken sind auch alle relevanten Eyewear Magazine vertreten. Diese Kontakte persönlich zu pflegen, ist sehr wichtig. Auch der Austausch mit Optikern aus anderen Städten und Ländern ist sehr hilfreich – wenn es etwa um Themen wie Fachkräftemangel, Umgang mit Investoren und Unternehmensnachfolge geht. Der Besuch der Mido in Mailand ist im Vergleich zu anderen Optik Messen auch deswegen so bereichernd, weil die Begeisterung für Design überall in der Stadt spürbar ist – sei es in Restaurants, Hotels oder Ausstellungen.

Worauf legen Kund:innen heute besonders wert?

Was unsere Kundi:nnen neben dem Produkt selbst interessiert, sind die Geschichten dahinter. Wo und wie werden die Brillen hergestellt? Ist die Marke nachhaltig? Wie werden die Mitarbeiter:innen behandelt? Erst durch den persönlichen Kontakt auf der Messe kann ich alle diese Punkte hinterfragen. Haben wir es bei einem Label mit Greenwashing oder einer Marketing-Strategie zu tun oder ist die Marke tatsächlich real? – Um als Anbieter für nachhaltig produzierte Brillen wirklich hinter den Produkten stehen zu können, sind diese Begegnungen essentiell. 


HEYDAY-Gründerin Stephanie Neubert (re.) auf der internationalen Brillenmesse MIDO in Mailand (2023)
HEYDAY-Gründerin Stephanie Neubert (1,v.li.).) auf der internationalen Brillenmesse MIDO in Mailand (2023)

„Auf der Mido in Mailand wurde mir schnell wieder bewusst, wie wenig Fotos von einem neuen Modell zeigen können. Denn um eine Brille wirklich zu verstehen, muss man sie unbedingt getragen haben. Erst dann wird klar, wie die Proportionen verteilt sind und wie sie insgesamt im Gesicht sitzt.“

Uta Geyer, Inhaberin von Lunettes Selection
HEYDAY-Gründerin Stephanie Neubert (re.) auf der internationalen Brillenmesse MIDO in Mailand (2023)
HEYDAY-Gründerin Stephanie Neubert (re.) auf der internationalen Brillenmesse MIDO in Mailand (2023)
HEYDAY-Gründerin Stephanie Neubert (re.) auf der internationalen Brillenmesse MIDO in Mailand (2023)
HEYDAY-Gründerin Stephanie Neubert (re.) auf der internationalen Brillenmesse MIDO in Mailand (2023)
HEYDAY-Gründerin Stephanie Neubert (re.) auf der internationalen Brillenmesse MIDO in Mailand (2023)
HEYDAY-Gründerin Stephanie Neubert (li.) und Ute Geyer (Lunettes Selection) auf der internationalen Brillenmesse MIDO in Mailand (2023)

Lunettes-Inhaberin Uta Geyer (re.) und HEYDAY-Gründerin Stephanie Neubert unterwegs in Mailand

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Milena Del Grosso, Direktorin des Konsumgüteramtes ITA

„Der Markt hat sich nach der Pandemie sehr gut entwickelt. Die Besucherzahl erreichte einen Höchststand von 35000 Fachleuten, davon 80% aus Europa und 20% aus dem Rest der Welt. Das ist ein Anstieg von 60% gegenüber dem Jahr 2022.“

Milena Del Grosso, Direktorin des Konsumgüteramtes ITA


HEYDAY-Gründerin Stephanie Neubert (re.) auf der internationalen Brillenmesse MIDO in Mailand (2023)

Zahlen und Fakten über die Mido

Hier trifft sich die gesamte Brillenindustrie. Mehr als 1.000 Aussteller aus mehr als 150 vertretenen Ländern nehmen an der wichtigen Optiker-Fachmesse in Mailand teil. Deutschland, Frankreich, Österreich, Spanien, Dänemark, die USA, das Vereinigte Königreich, Japan, Hongkong, Indien, Saudi-Arabien, Oman, die Türkei und sogar Mauritius stehen auf der Liste. Es werden drei internationale Preise für Augenoptiker und Aussteller verliehen und es sind mehr als 30 Aktivitäten geboten – darunter drei Tage lang Konferenzen, Sitzungen, runde Tische und Veranstaltungen. HIER gibt es alle Infos rund um die Mido.

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