„Waldbaden“ ist in Japan eine beliebte Therapieform – mit schönen Holzmöbeln holen wir uns CO2-Speicher und die beruhigende Wirkung des Waldes in die eigenen vier Wände
Man sagt den Deutschen von jeher eine ganz besondere Beziehung zum Wald nach – unzählige literarische Zitate, Märchen, Gemälde, Abhandlungen und neuerdings auch wissenschaftliche Studien zeugen davon, sowie nicht zuletzt die deutsche Sprache selbst, in der ein findiger Autor unlängst ganze 99 „Waldworte“ aufstöberte. Dass das Wandeln im nahen Forst hierzulande regelmäßig zum Freizeit-Programm gehört, versteht sich somit von selbst, doch in Japan – immerhin das Land, in dem die meisten 100-Jährigen leben – hat man das Konzept Waldspaziergang nun zur Therapieform erhoben.
Das Ganze nennt sich Shinrin Yoku, dreht sich um die Heilkraft des Waldes, und ist wissenschaftlich erwiesen: Studien haben belegt, dass der Aufenthalt im Wald signifikant Stress reduziert und zudem die Immunzellen des Körpers aktiviert – kein Wunder also, dass Shirin Yoku in Japan staatlich gefördert wird, und entsprechende Heilzentren wie junge Bäume aus dem Boden sprießen. Schnell war dann auch ein deutsches Wort für die wohltuende Therapie erfunden, und so macht nun das Waldbaden das runde Hundert der Waldworte voll. Wer sich für Waldbaden interessiert, findet zum Beispiel einen interessanten Artikel bei Zeit-Online, weitere Informationen sowie Tipps und Produkte bietet die Webseite Im Wald Sein von Dr. Melanie H. Adamek, die unter anderem ein Sachbuch über die therapeutische Wirkung des Waldes verfasst hat.
Da nun aber leider nicht jeder direkt am Waldrand wohnt, haben wir hier ein paar Produkte gesammelt, die den Geist rauschender Wipfel in die eigene Wohnung holen und sich sogar positiv auf das Raumklima auswirken – gefertigt aus nachwachsendem Rohstoff, weitestgehend naturbelassen und einfach wunderschön.
Jedes Holzprodukt ist ein Reservoir, das Kohlenstoff aus der Atmosphäre aufnehmen und speichern kann
Ausgerechnet in einer Zeit, in der wir uns zunehmend Sorgen um das Klima und unsere Natur machen, sind Möbel aus Massivholz stark im Trend. Aber widerspricht sich das nicht? Schaden wir nicht dem Wald, der Natur im allgemeinen und damit auch dem Klima, wenn wir uns Möbel aus Holz anschaffen?
Die Wissenschaft sagt: Nein. Denn Holz ist ein Rohstoff, der theoretisch unerschöpflich nachwächst. Aber wie immer ist die Sachlage komplex, denn nur nachhaltig bewirtschaftete Forstbetriebe erzeugen auch nachhaltiges Holz. Beim Möbelkauf sollte man daher auf die am Markt bekannten Labels von PEFC® und FSC® achten, die die Forstwirtschaft und die gesamte Lieferkette bis zum fertigen Produkt zertifizieren.
Und nicht nur durch seine Nachhaltigkeit hilft die Verwendung von Holz anstelle synthetischer Werkstoffe beim Klimaschutz, denn das Holz bindet auch den Kohlenstoff aus der Luft – jedes Holzprodukt ist eine sogenannte CO2-Senke, ein Reservoir, das Kohlenstoff aus der Atmosphäre aufnehmen und speichern kann. Durch eine möglichst lange Nutzung des Holzproduktes, sei es als Massivholz oder als Holzwerkstoff (zum Beispiel OSB- und Faserplatten), wird der positive Effekt verlängert. Holz und Holzreste lassen sich mehrfach recyceln und zu neuen hochwertigen Produkten verarbeiten. Zudem ist seit 2013 die Europäische Holzhandelsverordnung in Kraft: Innerhalb der EU verkauftes Holz darf nicht aus illegalen Holzeinschlägen stammen. (Quelle: Holz vom Fach)
Ein schlechtes Gewissen muss also niemand haben, der bei der Einrichtung auf Holzprodukte setzt – ganz im Gegenteil. Denn vor allem Massivholz ist extrem langlebig und somit alles andere als ein Wegwerfartikel. Zudem altert es mit viel Charakter – jede Kerbe erzählt eine eigene Geschichte.
Tipp: Wer extra lange Freude an seinen Holzmöbeln haben möchte, sollte sich ab und zu die Zeit nehmen, die guten Stücke liebevoll mit Öl zu massieren, je nach Beanspruchung der jeweiligen Oberflächen zwischen zwei und viermal im Jahr. Dazu eignet sich das einfache Bio-Leinöl aus dem Supermarkt ebenso wie ein spezielles Holzpflegeprodukt aus dem Baumarkt, gängige Küchenöle, etwa aus Oliven oder Sonnenblumenkernen, sollte man aber besser nicht benutzen.