Die Wellenbrecherinnen

40 bis 60 Tage in einer Nussschale auf den Weiten des tosenden Atlantiks: Vier Hobby-Sportlerinnen aus Hamburg nehmen am härtesten Ruderrennen der Welt teil und treten unter anderem gegen reine Männer-Teams an. Als Älteste mit dabei: Steffi Kluge (51), die sich mit unbändiger Lebensfreude dieser Herausforderung stellt.

Vier auf großer Fahrt: Rudertrainerin Steffi Kluge gibt im Boot der Wellenbrecherinnen den Takt vor

Jetzt geht’s endlich los! Nach Monaten voller Höhen und Tiefen sowie vielen sonnigen, aber auch ungezählten fiesen, nasskalten und windigen Trainingstagen auf dem Wasser startet am 12. Dezember 2019 die Talisker Whisky Atlantic Challenge mit rund 30 Bootsmannschaften auf der spanischen Insel La Gomera.

Vom Bootskauf über das Training auf der Alster bis hin zum Versuch, den Ärmelkanal zu überqueren – wie sich das erste deutsche Frauenteam im Aufgebot der Atlantic Challenge auf das mörderische Rennen vorbereitet hat, dokumentiert die Webserie Wellenbrecherinnen, die man jetzt ganz schnell noch in einer Sitzung durchgucken sollte, um dann live so richtig mitfiebern zu können, wenn die Frauen ihre 5000 Kilometer lange Reise über den Atlantik antreten. Die Dokumentation der Filmemacher Silvia und Guido Weihermüller steht einer spannenden Netflix-Serie in nichts nach: Höchstleistungen in Sachen körperlicher Einsatz gibt es da zu sehen, Tränen und Glücksmomente, Zerreißproben für Freundschaften, Konflikte mit den Familien der Teilnehmerinnen, aber auch rückhaltlose Unterstützung, Gemeinschaftsgeist und Liebe. Wer für alle Videoclips der Webserie nicht die Zeit finden sollte, was allerdings sehr schade wäre, kann sich auch HIER in nur 15 Minuten ein Bild vom Geschehen machen.

„Der perfekte Zeitpunkt, um nochmal etwas Großes im Leben zu wagen – jetzt bin endlich ich mal dran!“

Stefanie Kluge
Für ihr Projekt braucht Steffi Kluge nicht nur ein sonniges Gemüt, sondern auch eisernes Durchhaltevermögen und großen Wagemut: Bis zu 48 Stunden kann es dauern, bis bei einem Notfall auf dem Altlantik Hilfe kommt

„Man braucht im Leben Projekte, die einen herausfordern”

Stefanie Kluge

Das besondere Augenmerk von HEYDAY liegt bei alledem natürlich auf Steffi Kluge. Die älteste Teilnehmerin im Boot stürzt sich furchtlos, meist mit einem strahlendem Lächeln, großer Zuversicht und geballter Lebensfreude, aber auch mit viel Selbstreflexion in dieses kräftezehrende Abenteuer. Die Pharmazeutisch-technische Assistentin und vierfache Mutter kann abschätzen, worauf sie sich bei dem ultraharten Rennen einlässt – sie rudert seit 2011, hat diverse Regatten bestritten und arbeitet nebenberuflich als Rudertrainerin.

Steffis Motivation, über Monate einen Großteil ihrer Zeit und Kraft und nicht zuletzt auch eine Menge Geld in dieses nicht ganz ungefährliche Projekt zu investieren? – „Sechzehn Jahre lang habe ich die Schulbrote für meine Kinder geschmiert, das ist mir zu wenig, jetzt mache ich mal was anderes,“ sagt sie lachend, „jetzt bin endlich ich mal dran!“

So ganz konnte sie dann aber doch nicht von ihren Kindern lassen, denn als ein Teammitglied ausschied, holte sie ihre Tochter Timna Bickert mit ins Boot. Die Medizintechnikerin betreibt den Rudersport seit 2007 und ist mit ihren 26 Jahren die erfahrenste Ruderin des Teams. Gemeinsam mit den besten Freundinnen Catharina „Cätschi“ Streit und Meike Ramuschkat (beide 33) bilden sie die mutige Besatzung im futuristisch anmutenden Boot, die in der Vorbereitung auf das Rennen bis zur totalen Erschöpfung trainiert hat.

Verschworene Gemeinschaft: Deutschlands erstes Frauenteam nimmt es auch mit ganz harten Kerlen auf

Wir von HEYDAY sind begeistert von soviel Hingabe und Leidenschaft und hoffen, dass viele unserer Leserinnen dabei sein wollen, wenn die wagemutigen Wellenbrecherinnen durchstarten. Und seien wir doch mal ehrlich: Gibt es etwas Gemütlicheres, als warm eingemummelt mit einem heißen Tee auf dem Sofa zu sitzen und zuzusehen, wie sich andere mitten im Winter auf dem windgepeitschen Meer abmühen?

Aber Spaß beiseite: Natürlich will das Team rund um Steffi Kluge vor allem beweisen, was Frauen erreichen können, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt haben – auch gegen alle geäußerten Bedenken, Befürchtungen oder komplettes Unverständnis aus ihrem Umfeld. Das Vorhaben der Wellenbrecherinnen steht also ganz im Sinne der HEYDAY-Philosophie: Anpacken, Aufbrechen, sich verwirklichen – und andere Frauen damit inspirieren. In diesem Sinne wünschen wir dem Team auf dem Ruderboot Doris alles Gute, viel Erfolg und eine sichere Atlantik-Überquerung!

Die Wellenbrecherinnen auf ihrer Abenteuerfahrt begleiten kann man auf Instagram & Facebook .


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