In unserer Serie stellen wir regelmässig Frauen vor, deren Stil wir lieben. Den Start macht die französische Muse und Autorin Inès de la Fressange, deren Modestil mit Zurückhaltung und Klasse glänzt und dabei immer lässig wirkt. Eine Hommage von HEYDAY-Mode-Expertin Christine Korte
„Die passende Bluse zum Rock in der selben Boutique zu kaufen, ist ein Verbrechen. Ein cleverer Mix aus chic und günstig ist der Jackpot.” – Mit diesem Motto rangiert die Französin Inès de la Fressange an der Spitze der wohl stilvollsten Modeikonen der Welt. Obwohl die heute 62-Jährige mit den ganz Großen der Branche zusammengearbeitet hat – wie etwa Christian Dior, Jean-Paul Gaultier und Yves Saint Laurent – hat sie Mode nie allzu ernst genommen. Blazer, T-Shirt, Jeans und ein paar Flats sind ihr Signature-Look. Auffällige Logos meidet sie ebenso wie starkes Make-up. Und auf ihrer Kelly Bag von Hermès prangen lustige Glitzeraufkleber. Warum auch nicht! Schließlich ist es ja nur eine Tasche. Mode soll Spaß machen und vor allem eklektisch sein, findet die Französin. Humor und einen kindlichen Enthusiasmus hat sich die Autorin, Mode-Beraterin, Karl-Lagerfeld-Muse und 80er-Model-Ikone bis heute bewahrt. Gerade ihr ironischer Blick auf die Mode und die Welt ansich machen ihre besondere Anziehungskraft aus und die Französin zum Stilvorbild für Frauen aller Altersgruppen.
Lässigkeit und Eleganz, Luxus und Bodenständigkeit, Karrierebewusstsein und Laissez Faire – ein aufregender Stilmix ist für Inès de la Fressange nicht nur eine modische Einstellung, sondern vielmehr ein echtes Lebens-Motto. So gehört es für die Wahl-Parisern zum guten Stil, Designerkreationen mit High-Street-Stücken zu kombinieren, Neu und Alt zu mischen, und den richtigen Mix aus Gästen bei einem Abendessen zu unterhalten.
Der Eklektizismus wurde Inès de la Fressange bereits in die Wiege gelegt – sie wurde als Tochter eines französischen Adligen und eines argentinischen Models in einem kleinen Dorf in Südfrankreich geboren. Französische Raffinesse und Kultiviertheit, gepaart mit südamerikanischen Temperament – die Adlige gilt als besonders offenherzig und gesprächig, und ihr klassischer Look machte Inès de la Fressange in den 80er-Jahren zum Supermodel, noch bevor die Supermodel-Ära überhaupt losging. So zählte sie zu den ersten Models der Welt, die einen exklusiven Vertrag mit einer Luxusmarke unterschrieb, als sie das Gesicht von Chanel und zugleich Karl Lagerfelds Muse wurde. Der verstorbene Modezar liebte Inès de la Fressange für ihre Einzigartigkeit, bezog sie in Design-Entscheidungen ein, und ermutigte sie sogar dazu, selbst Designerin zu werden. 1989 kam es dann zum Bruch zwischen den beiden: Seine Muse wurde zum Vorbild für die Büste der legendären Marianne, der Nationalfigur der französischen Republik. Karls Urteil: Das ist „langweilig, bourgeois und provinziell“. Den Streit konnten die beiden beilegen, 2010 kehrte Inès de la Fressange für einen Gastauftritt sogar auf den Chanel-Laufsteg zurück.
„Mode soll Spaß machen und vor allem eklektisch sein”
Inès de la Fressange
Heute ist die verwitwete Mutter von zwei Kindern längst über den Runway hinausgewachsen und als Geschäftsfrau, Art-Direktorin und Autorin der Stilbibeln „Was ziehe ich heute an? Pariser Chic – für jeden Anlass“ und „Pariser Chic – Der Style-Guide“ erfolgreich. Letztgenannter Titel wurde in insgesamt 17 Sprachen übersetzt und verkaufte sich herausragende eine Millionen mal. Was den Erfolg ihrer Stil-Bücher ausmacht? Knackige Texte, praktische Tipps für den Alltag und natürlich jede Menge Humor. So reicht der richtige Look für ein Gespräch mit dem Chef über eine Gehaltserhöhung nicht alleine aus, ebenso ist Schlagfertigkeit gefragt: „Erwähnen Sie auch, dass Sie sich Anzugjacke und Uhr bei Ihrem Vater geborgt haben. Wenn Ihr Chef etwas für Mode übrig hat, wird er Mitleid haben, “ rät Inès de la Fressange etwa in ihrem zweiten Stilbuch.
Auch als Designerin hat sich die Stilikone heute einen Namen gemacht und lässt ihr besonderes Gespür für Mode in Kollektionen für das französische Kultlabel Petit Bateau, die japanische High-Street-Kette Uniqlo und ihr eigenes Label, das sie 1991 unter ihrem Namen gründete, einfließen. Eine besonders lange Partnerschaft verbindet Inès de la Fressange mit dem Schuh-Label Roger Vivier, für das sie auch heute noch als Markenbotschafterin arbeitet. Kein Wunder! Fressange ist eine erklärte Stiletto-Gegnerin und trägt am allerliebsten Flats. Und wenn es doch mal Heels sein müssen, dann setzt sie am liebsten auf die edlen französischen Kult-Schuhe mit der legendären Zierschnalle und den bequemen Comfy-Heels. Die sind eben ein bisschen wie Inès de la Fressange selbst – elegant und gleichzeitig sehr pragmatisch!
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Über Inès de la Fressange
Die in Frankreich geborene Inès de la Fressange verkörpert wie kaum eine Andere den modernen Pariser Chic. Ihre Karriere begann als Fotomodel, ihre vielfältigen Talente und Interessensgebiete reichen von Design über Entrepreneurship bis zum Journalismus. 2013 gründet sie ihr selbstbenanntes Modelabel. Als Autorin gab sie den Bestseller „Pariser Chic” und den Ratgeber „Was ziehe ich heute an?” heraus. Bis heute ist sie eine beliebte Muse und Art-Direktorin für zahlreiche internationale Modemarken.