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Überlebenskünstlerin

„Ich bin ein Steinbock, und die erblühen spät.“ Eigensinnig, engelhaft, gesegnet mit trockenem Humor und einer sonderbar brüchigen, entrückten Stimme: Marianne Faithfull (*1946) brach einst Mick Jagger das Herz – ein Umstand, der uns eine Handvoll tiefsinniger Songs aus beider Feder bescherte. Und dann waren da noch wilde Partys, „Skandale“ und schließlich die Drogensucht, von der sie lange nicht mehr loskam. Aber Marianne hat nicht nur die exaltierten Sixties überlebt, sondern auch die vielen Zumutungen, die ihr das Leben später in den Weg warf.

Über Jahrzehnte hinweg produzierte sie immer wieder Hits, noch bis in jüngster Vergangenheit war sie als Sängerin und Songwriterin aktiv, kollaborierte mit bekannten Bands und Musikern. Doch was der Autorin dieser Zeilen am meisten imponierte, war ihre Rolle in Irina Palm: Da war sie bereits über 60 und spielte als Sexarbeiterin im Film von Sam Garbarski alle an die Wand. Wer Mariannes musikalische Geschichte von hinten aufrollen möchte, dem sei ihre neue Kollektion Songs Of Innocence & Experience 1965-1995 ans Herz gelegt: Das Doppelalbum kann man HIER bei diversen Streaming-Diensten hören; auf Vinyl und CD sind die Songs HIER online erhältlich.

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Foto: Instagram/Rosie Matheson, Text: Cloat Gerold

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